30 weitere vermisst

Westerwelle: Ein deutsches Todesopfer

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Paris ärgert sich derweil über die zu gründlichen Flughafenkontrollen der USA.

Bei dem schweren Erdbeben in Haiti ist mindestens ein Deutscher ums Leben gekommen. "Wir müssen davon ausgehen, dass ein erstes deutsches Opfer gefunden wurde", sagte Deutschlands Außenminister Guido Westerwelle (FDP) am Samstag in Berlin. Das Mitgefühl gelte der Familie. "Wir trauern um unseren deutschen Staatsangehörigen", sagte Westerwelle weiter. Die überwiegende Anzahl deutscher Staatsbürger in Haiti sei inzwischen ausfindig gemacht worden.

Trotz aller Bemühungen würden jedoch noch immer etwa 30 Deutsche vermisst. "Die Botschaft bemüht sich fieberhaft um Aufklärung." Westerwelle kündigte an, die Bundesregierung werde ihre Soforthilfen für Haiti auf insgesamt 7,5 Millionen Euro aufstocken.

Ärger über Landeverbot
Das ebenfalls hilfsbereits Frankreich ist derweil verärgert. Grund: Die USA, die die Kontrolle über den Flughafen von Haiti übernommen haben, wiesen am Freitag ein französisches Flugzeug mit einem Feldhospital und zehn Chirurgenteams in Port-au-Prince ab. Die Verhandlungen mit den Amerikanern hätten bis Einbruch der Nacht gedauert und das Flugzeug habe nach Santo Domingo umgeleitet werden müssen.

Es fehle an Urteilsfähigkeit, sagte Joyandet, der seit Freitag die französischen Hilfen in Port-au-Prince koordiniert. "Es ist nicht normal, dass ein Flugzeug mit einem Feldhospital an Bord nicht landen kann." Das Flugzeug hatte auf dem Rückweg 168 Menschen nach Guadeloupe ausfliegen sollen. Die Menschen mussten auf dem Flughafen übernachten.

Hilfreiche Website
Nach dem Erdbeben haben mehr als 19.300 Menschen eine Website des Roten Kreuzes genutzt, um etwas über das Schicksal ihrer Angehörigen in der Katastrophenregion in Erfahrung zu bringen. Wie das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) am Samstag in Genf weiter mitteilte, nutzten bisher zudem rund 1.400 Menschen die Seite, um ihren Familien mitzuteilen, dass sie wohlauf sind. Die Internetseite www.icrc.org/familylinks war am Mittwoch, einen Tag nach dem Beben, von der Hilfsorganisation eingerichtet worden.

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