Autos in Brand

Wieder Krawalle in Pariser Vorstadt

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Ein junger Mann wurde in Paris angeschossen - der Täter festgenommen. Danach entzündeten sich heftige Proteste - rund 60 Autos brannten.

Bei gewalttätigen Ausschreitungen in einer Pariser Vorstadt sind in der Nacht auf Sonntag mindestens neun Personen verletzt und rund 60 geparkte Fahrzeuge in Brand gesteckt worden. Die Gewaltakte begannen in Vitry-le-Francois im Département Marne, nachdem ein junger Mann durch einen Pistolenschuss verletzt und der mutmaßliche Täter am Samstagabend festgenommen worden war, teilte die Polizeipräfektur am Sonntag mit.

Bei den Ausschreitungen im Stadtviertel Haumois wurden nach den Angaben zwei Feuerwehrleute, zwei Gendarmen und fünf weitere Personen verletzt. Es wurden auch Müllcontainer angezündet. Die Menschenmenge warf mit Steinen und anderen Gegenständen auf die Sicherheitsorgane. Der Staatsanwalt von Chalons-en-Champagne, Dominique Laurens, hat Ermittlung eröffnet. Psychologen wurden zur Unterstützung der Familienangehörigen und Bekannten des Opfers entsendet, hieß es weiter.

Der Tod von zwei Jugendlichen auf der Flucht vor der Polizei in der Pariser Vorstadt Clichy-sous-Bois im Oktober 2005 hatte drei Wochen lang in ganz Frankreich zu Krawallen geführt, bei denen mehr als 10.000 Autos in Brand gesteckt wurden. Zum Zeitpunkt der Vorfälle war der heutige Staatspräsident Nicolas Sarkozy (UMP) Innenminister. Als solcher hatte er in den Vorstadtzonen wegen seiner "Null-Toleranz"-Politik und der Bezeichnung der Jugendlichen als "Gesindel" für Proteste gesorgt.

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