Brasilien im Dunkeln

Wieder massiver Stromausfall in Rio

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Tausende saßen bei 35 Grad Celsius im Dunkeln - Zum zweiten Mal binnen zwei Wochen.

Zum zweiten Mal binnen zwei Wochen sind in Brasilien wegen eines massiven Stromausfalls tausende Menschen bei brütend heißen Temperaturen stundenlang im Dunkeln gesessen. Im Viertel Leblon der künftigen Olympia-Stadt Rio de Janeiro hatten am Dienstag 12.000 Haushalte keinen Strom; betroffen waren außerdem die Stadtteile Copacabana, Ipanema und Lagoa mit insgesamt über 250.000 Einwohnern.

Marode Infrastruktur
Auslöser des Blackouts war ein Problem an einem unterirdischen Kabel, weswegen zunächst der Strom abgeschaltet wurde. Vor zwei Wochen hatten nach einem Schaden im Überleitungssystem des größten brasilianischen Wasserkraftwerks bis zu 60 Millionen Menschen mehr als zwei Stunden keinen Strom. Der Zwischenfall löste viel Kritik an der Infrastruktur Brasiliens aus, die überwiegend als marode beschrieben wurde, und galt vor allem mit Blick auf die Olympischen Spiele 2016 als äußerst peinlich.

35 Grad Celsius
Am Dienstag schwitzten Urlauber und Einheimische bei 35 Grad Celsius im Dunkeln. Sergio Perreira, der in der Nähe des Strandes von Ipanema ein Kosmetikgeschäft betreibt, erklärte, er habe 25 Mitarbeiter nach Hause geschickt und fast 15.000 Dollar an Umsatz eingebüßt. "So etwas habe ich noch nie erlebt", sagte der 40-Jährige. "Wenn das weiterhin passiert, wie kann diese Stadt Großereignisse ausrichten?"

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