Neue Theorie

Wurde Airbus von Meteoriten getroffen?

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Fehlende Hinweise auf die tatsächliche Absturzursache führen zu wilden Gerüchten. Unterdessen geht die Suche nach den Wrackteilen der Air-France-Maschine weiter.

Die Suche nach den Trümmern der abgestürzten Air-France-Maschine läuft auf Hochtouren, ebenso wie die Suche nach der Unglücksursache. Vieles deutet darauf hin, dass die Maschine mit der falschen Geschwindigkeit unterwegs war. Das Wissenschaftsmagazin "Discover" hat aber eine andere Theorie, der Airbus soll von einem Meteoriten getroffen worden sein. Als Beweis für die These wird die Beobachtung eines spanischen Piloten an, der am Absturzort einen "hellen Lichtstrahl" gesehen haben will. Die Discover-Autoren führen allerdings selbst an, dass die Wahrscheinlichkeit, dass ein Flugzeug von einem Meteor getroffen wird sehr gering ist. Die Chance, dass das Unglück auf diese Weise ausgelöst wurde ist daher gering, aber nicht völlig ausgeschlossen.

Erhebliche technische Probleme
Kein Autopilot, falsche Geschwindigkeitsdaten - vor seinem Absturz in den Atlantik hatte der Airbus der Air France am Montag offenbar erhebliche technische Probleme. In den knapp fünf Minuten vor Ende des Kontakts habe die A330 automatisch 24 Fehlermeldungen an das Wartungszentrum von Air France geschickt, erklärte das Pariser Amt zur Ermittlung von Unfallursachen BEA. "Mehrere Systeme waren ausgefallen, darunter der Autopilot", sagte BEA-Chef Paul-Louis Arslanian am Samstag in Paris. Bei dem Absturz waren 228 Menschen umgekommen.

Wetter war nicht extrem
Unterdessen bekam die Absturzthese von der extremen Wetterlage am Samstag einen Schlag. Das Unwetter auf der Flugstrecke sei für die Jahreszeit überhaupt nicht extrem gewesen, erklärte der Wetterdienst Meteo France. Laut Arslanian hat der Bordcomputer der A330-200 den Autopiloten ausgeschaltet, weil die Daten von drei Sonden zur Geschwindigkeitsmessung um 50 Stundenkilometer voneinander abgewichen hätten. Ob der Autopilot danach wieder angeschaltet wurde, sei unbekannt, sagte Arslanian. "Wir wissen nichts."

Forschungsschiff soll Wrackteile suchen
Ein französisches Forschungsschiff mit Tauchgeräten, die noch aus 6.000 Metern Tiefe Teile bergen können, hält Kurs auf die vermutete Absturzstelle. Außerdem hat Frankreich das Atom-U-Boot "Emeraude" mit seinen empfindlichen Horch- und Sonargeräten in Marsch gesetzt. Die US-Regierung stellte Frankreich zudem hochempfindliches Suchgerät zur Verfügung, das auf zwei Schiffen unterwegs ist.

Das Wrack wird etwa 100 Seemeilen östlich des Mittelatlantischen Rückens vermutet. Dort ist die See mehrere Kilometer tief. "Wir suchen nicht auf gut Glück", betonte Arslanian. Dennoch schloss er nicht aus, dass die Flugschreiber vielleicht nie gefunden werden. Die Peilsender könnten sich von den Flugschreibern gelöst haben, sagte er. Ohne diese kleinen Metallzylinder wären die Flugschreiber für immer verloren. Dasselbe gilt, wenn die Flugschreiber in eine der vielen schmalen unterseeischen Felsspalten gerutscht sind. Die Sender können rund einen Monat Signale geben; dann geht ihnen der Strom aus.

Wrackteile vermutlich gesunken
Die brasilianische Luftwaffe ist sicher, Wrackteile gesichtet zu haben. Einige sind aber möglicherweise inzwischen im Meer versunken; andere wurden von Strömungen fortgetrieben. Die Orte, wo die Teile gesichtet wurden, seien notiert, versicherte Luftwaffensprecher Ramon Cardoso am Freitagabend in Recife. In Paris kursiert aber die Vermutung, der Flugzeugsitz, den Piloten im Meer gesichtet haben, stamme von einem abgestürzten Drogenkurier-Flugzeug, wie sie zwischen Brasilien und Afrika pendelten.

Angehörige werden von Anwälten belagert
Unterdessen werden die trauernden Angehörigen der Flugzeuginsassen offenbar von Anwälten auf der Suche nach lukrativen Aufträgen belästigt. Der Vorsitzende des brasilianischen Anwaltsverbands OAB für Rio de Janeiro, Wadih Damous, erklärte am Freitag (Ortszeit) auf der Website des Verbandes, die Air-France-Chefin in Brasilien, Isabelle Birem, habe ihn unterrichtet, dass Verwandte der vermissten Flugzeuginsassen in ihrem Hotel von Anwälten aufgesucht würden, die ihre Dienste anpriesen. Dies habe bei den Trauernden "große Bestürzung" ausgelöst.

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