ÖSTERREICH-Report

Mit Bier und Keksen elf Tage überlebt

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Wismond Exantus überlebte in den Trümmern eines eingestürzten Hotels.

Elf Tage (!) lang lag Wismond Exantus unter den Trümmern des eingestürzten Hotel „Napoli Inn“. In einem Hohlraum, am Rücken, fast ohne Bewegungsfreiheit. Am Samstag konnte er nach über 250 Stunden im Schutt von einem griechisch-französischen Bergungsteam gerettet werden. Hunderte Schaulustige klatschten frenetisch Beifall, als der junge Haitianer am Samstag auf einer Trage zur Ambulanz gebracht wurde.

Kleiner Hohlraum
„Ich hatte Hunger“, sagte Wismond Exantus im Krankenhausbett. „Aber jeden Abend dachte ich an die Offenbarung, dass ich leben würde.“ Beim Beben habe er sich unter einen Tisch retten können, auf den dann laut Rettungsspezialisten fünf bis sechs (!) Meter dick Schutt gestürzt war. In dem kleinen Hohlraum machte der verschüttete Exantus einen lebensrettenden Fund: Cola, Bier und ein paar Kekse. Schlimm sei die erste Zeit nach dem Beben gewesen, erzählt er im Spital. Er habe unter den Trümmern andere Opfer schreien gehört – doch mit jeder Stunde wurde es um ihn herum leiser. Er selbst schrie um Hilfe, versuchte, auf sich aufmerksam zu machen.

Doch erst am Samstag hörte sein eigener Bruder die Hilferufe – und holte sofort das Rettungsteam. Mit schweren Bohrern, Kettensägen und Handsägen gruben die Einsatzkräfte eine Tunnelröhre, konnten ihm dann schon bald Wasser geben. Die letzten Meter musste Exantus seinen Lebensrettern entgegen kriechen – dann konnte er ins Spital gebracht werden. Die Retter sind überwältigt: „Das ist ein wahres Wunder“, so Christophe Renou vom französischen Zivilschutz.

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