Attacke auf Bush

10 Mio. Dollar für Schuhe des Schuhwerfers geboten

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Ein reicher saudischer Grundbesitzer will die auf George W. Bush geworfenen Schuhe kaufen, er will damit den Arabern ihre Würde zurückgeben.

Die Schuhe des Journalisten Montazer al Saidi sind nicht nur ein Symbol für den Widerstand in den arabischen Ländern, sie sind auch sehr gefragt. Bisher gab es schon einige Angebote von Interessenten, die das auf George W. Bush geworfene Paar Schuhe kaufen möchten. Wie RIA Novosti berichtet nun wurden sogar 10 Mio. Dollar dafür geboten. Das Gebot kommt von einem saudischen Grundbesitzer, er will mit seiner Aktion den Arabern ihre Würde wiedergeben, die durch die US-Politik in den arabischen Ländern verletzt wurde.

Neues Internet-Spiel ist der Renner
Der Schuhwurf hat einen jungen Briten zu einem Internet-Spiel inspiriert. Der 24-jährige Alex Tew programmierte eine Seite, auf der Internetnutzer einen virtuellen Schuhwurf auf den scheidenden Präsidenten wagen können. Ziel des Spiels ist dabei, den Schuh binnen 30 Sekunden gegen den Kopf der sich bewegenden Bush-Figur zu schleudern. Mehr als 1,4 Millionen haben den virtuellen US-Präsidenten bereits im Gesicht getroffen, wie ein Zähler auf der Seite www.sockandawe.com am Dienstagabend anzeigte.

Schuhwerfer drohen zwei Jahre Haft
Montasser al-Saidi sollte am Mittwoch vor Gericht erscheinen, wurde stattdessen aber im Gefängnis von einem Richter aufgesucht. Der Termin im Gefängnis deute darauf hin, dass sein Bruder geschlagen wurde "und sie fürchten, dass sein Aussehen bei Gericht Ärger hervorrufen könnte".

Ein Sprecher des Innenministeriums deutete an, dass Saidi wegen Beleidigung eines ausländischen Staatsgastes sowie des neben ihm stehenden irakischen Ministerpräsidenten angeklagt werden könnte. Darauf steht die Höchststrafe von zwei Jahren Haft. Demonstranten stellten sich indessen hinter den Schuhwerfer: "Montasser al-Saidi hat genau das Gefühl und das Verlangen des irakischen Volkes angesichts dieser Symbolfigur der Tyrannei zum Ausdruck gebracht", erklärte einer der Protestierenden in den südlichen Stadt Nassiriya.

Saddam-Verteidiger abgelehnt
Der irakische Reporter, der US-Präsident George W. Bush mit Schuhen beworfen hat, will nicht von dem Anwalt verteidigt werden, der seinerzeit die Verteidigung von Ex-Diktator Saddam Hussein koordinierte. Der Journalist habe den irakischen Topanwalt Chalil al-Dulaimi als Verteidiger abgelehnt, sagte ein irakischer Justizsprecher am Dienstagabend. Der Iraker hatte am Montag angeboten, al-Saidi zu verteidigen. Der 28-jährige Journalist habe zudem betont, er wolle einen irakischen und keinen arabischen Anwalt, sagte Justizsprecher Sattar al-Bairakdar der irakischen Nachrichtenagentur Aswat al-Irak.

Chavez witzelt über Schuh-Wurf
Der venezolanische Präsident hat über den Schuhwurf auf seinen amerikanischen Kollegen George W. Bush während dessen Irak-Besuchs Witze gemacht und Verständnis für den Angreifer geäußert. Er sei zwar dagegen, Menschen mit Schuhen zu bewerfen, sagte Chavez am Dienstag am Rande des Lateinamerikagipfels in Brasilien. "Man muss sich aber daran erinnern, dass Bush keine Schuhe auf das irakische Volk geworfen hat, sondern Bomben, Tod und Zerstörung."

Bei früherer Gelegenheit hatte Chavez den Zwischenfall lachend als "witzig" kommentiert und in Anspielung auf den irakischen Journalisten, der seine Schuhe bei einer Pressekonferenz in Richtung Bush geworfen hatte, gesagt: "Was für ein Mut!". Später äußerte er sich etwas diplomatischer und fügte hinzu: "Wenigstens hat er ihn nicht getroffen".

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Der Journalist wird seit seiner Aktion als Held gefeiert.

Viele Menschen protestieren nun im Irak.

Kinder spielen in Baghdad mit den Schuhen des berühmten Journalisten.

Andererseits fordern sie die Freilassung ihres neuen Volkshelden, der seit dem Schuh-Wurf während einer Pressekonferenz in Haft ist.

Einerseits velangt die Bevölkerung den Truppenabzug der Amerikaner aus dem Irak.

Weltweit Gesprächsthema Nummer 1: Nicht nur in den arabischen Ländern hat das Schuh-Attentat für Aufregung gesorgt.