Blutiger Sonntag

32 Tote bei Anschlägen im Irak

Teilen

Der Irak ist am Sonntag von mehreren Anschlägen erschüttert worden. Mindestens 32 Menschen kamen ums Leben.

Bei mehreren Bombenanschlägen in Bagdad sind am Sonntag mindestens 32 Menschen ums Leben gekommen. Allein drei Anschläge wurden während des abendlichen Fastenbrechens im Ramadan verübt, wie die Behörden mitteilten. Zwölf Menschen seien auf einem Markt im Stadtteil Schurta getötet worden, als eine Bombe in einem Kleinbus explodierte, sagte ein Vertreter des Innenministeriums. 35 weitere Menschen seien verletzt worden. Eine weitere Bombe tötete demnach im schiitischen Viertel Al Amel mehrere Menschen und verletzte einen weiteren. Anschließend explodierte ein Sprengsatz im Viertel Karrida und tötete 15 Menschen.

Bei der Explosion in Karrida wurden zudem 50 Menschen verletzt. Unter den 15 Toten seien drei Polizisten und drei Frauen. Alle drei Anschläge ereigneten sich zum Zeitpunkt des "Iftar", des bei den Muslimen mit einem großen Essen begangenen abendlichen Fastenbrechens im Ramadan. Einige Stunden zuvor war im Stadtteil Al Mansur im Westen Bagdads ein Mensch bei einer Bombenexplosion ums Leben gekommen. Drei Menschen wurden verletzt.

Überfall in Bakuba
Bei einem Überfall von Al Kaida nahe stehenden Extremisten in Bakuba, knapp 60 Kilometer nordöstlich Bagdads starben drei Zivilisten. Durch einen Bombenanschlag auf eine Armeepatrouille in der gleichen Provinz wurden nach Militärangaben drei Soldaten verletzt.

Derweil protestierten mehrere tausend Christen gegen das neue Wahlgesetz. Bei zwei Demonstrationen zogen etwa 5 000 Iraker durch Mossul, rund 400 Kilometer nördlich Bagdads. Sie protestierten dagegen, dass in dem nach monatelanger Debatte am Mittwoch verabschiedeten Wahlgesetz keine Quote für die Vertretung von Christen in den Provinzparlamenten vorgeschrieben ist. Die Zahl der Christen unter den 28 Millionen Iraker wird nach den Flüchtlingswellen der vergangenen fünf Jahre auf höchstens noch drei Prozent geschätzt.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.