Angriff auf Schiiten

70 Tote bei Anschlägen im Irak

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Blutiger Irak: Selbstmordattentäter rissen vor allem Frauen und Kinder in den Tod.

Im Irak haben Terroristen binnen weniger Stunden etwa 70 Zivilisten getötet. Ziel ihrer Anschläge waren ausschließlich Wohngebiete, in denen schiitische Muslime leben. In einem Wohnbezirk der 450 Kilometer nördlich von Bagdad gelegenen Stadt Tal Afar rissen zwei Selbstmordattentäter Donnerstag früh 35 Menschen mit in den Tod. Nach Angaben der Polizei waren die meisten Opfer Frauen und Kinder. 45 weitere Menschen wurden verletzt.

In Bagdads Schiiten-Vorstadt Sadr-City wurden am Donnerstag sieben Menschen getötet, als zwei Bomben auf einem Markt explodierten. Ein Beamter des Innenministeriums sagte, 25 weitere Menschen hätten Verletzungen erlitten. Die Sprengsätze seien kurz hintereinander detoniert.

Bereits am Vorabend hatten Terroristen in zwei Dörfern unweit von Tel Afar Autobomben gezündet. Die mit Sprengstoff beladenen Fahrzeuge waren neben zwei schiitischen Moscheen in den Dörfern Sada und Al-Kubba abgestellt worden. In dem Dorf Sada starben 20 Menschen, von denen einige erst im Laufe der Nacht unter den Trümmern der Moschee gefunden wurden. In dem zweiten Dorf zählte die Polizei 7 Tote. Durch diese zwei Anschläge wurden laut Polizei insgesamt 67 Menschen verletzt.

Die Anschläge in Tal Afar wurden in der Nähe eines Justizgebäudes verübt, in dem Terror-Verdächtige vernommen werden. Es war der schwerste Anschlag seit dem Abzug der US-Truppen aus den irakischen Städten Ende Juni. Tal Afar liegt rund 420 Kilometer nordwestlich von Bagdad. Erst am Mittwoch waren in Mossul im Norden des Landes bei zwei aufeinanderfolgenden Autobombenanschlägen nach Polizeiangaben 14 Menschen getötet und mehr als dreißig verletzt worden.

Vor wenigen Tagen waren die US-Kampftruppen im Rahmen ihres auf 2012 ausgerichteten Abzugsplans aus Mossul und allen anderen Ortschaften abgerückt. Sie wurden in Stützpunkte außerhalb der Städte verlegt.

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