Atomstreit

Ahmadinejad kündigt "Frohbotschaft" an

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Der iranische Staatschef will demnächst die "guten Neuigkeiten" über die Uran-Anreicherung verlautbaren, und "jeder wird sich freuen".

Der iranische Präsident Mahmoud Ahmadinejad wird nach eigenen Angaben demnächst "gute Neuigkeiten" in Bezug auf zu 20 Prozent angereichertes Uran verkünden, das für einen Forschungsreaktor in Teheran benötigt werde. Ahmadinejad will die "Frohbotschaft" in den kommenden Wochen, während der zehntägigen Feiern zur Erinnerung an die Islamische Revolution 1979 (Dahe-ye Fajr), verkünden.

"Jeder wird sich freuen"
Jeder im Iran werde über die "wunderbare Neuigkeit betreffend die jüngsten wissenschaftlichen und technologischen Errungenschaftern erfreut sein", sagte der iranische Präsident, ohne weitere Einzelheiten zu nennen. Ahmadinejad äußerte sich vor dem Hintergrund des Tauziehens mit dem Westen über einen Kompromissvorschlag der Internationalen Atomenergie-Agentur hinsichtlich einer Anreicherung des vom Iran benötigten Urans im Ausland. Die fünf ständigen Mitglieder des UNO-Sicherheitsrats und Deutschland hatten der Führung in Teheran im Herbst das als vertrauensbildende Maßnahme angeboten. Teheran hat jedoch abgelehnt.

Die Gruppe verdächtigt den Iran, unter dem Deckmantel eines Energieprogramms heimlich an der Entwicklung von Atomwaffen zu arbeiten. Der Iran weist die Vorwürfe zurück. Sollte der Iran tatsächlich das zur Gewinnung von Kernenergie benötigte Uran-235 auf 20 Prozent anreichern, dürfte das das Misstrauen insbesondere der USA und Israels weiter verstärken. Für den Betrieb eines Kernkraftwerks wird ein Anreicherungsgrad von 3,5 Prozent benötigt, für Atomwaffen von rund 90 Prozent. Nach Angaben von US-Experten verfügt der Iran über genug Material, das bei entsprechend hoher Anreicherung zum Bau von Atombomben verwendet werden könnte.

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