Flugzeug-Attentat

Al Kaida bekennt sich zu Anschlag

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Der Terror-Bomber sagte aus: 25 Briten sollen in fünf Camps im Jemen zu Flugzeug-Attentätern ausgebildet werden. Die verschärften Sicherheitsvorkehrungen treiben seltsame Blüten.

80 Gramm der Chemikalie PETN hätten genügt um Flug 253 der Northwest Airlines am Heiligabend in die Luft zu sprengen. Transportiert hat der gefasste Terror-Bomber Umar Abdulmutallab den Stoff in seiner Unterhose. Beim Landeanflug spritze er eine Säure auf das PETN, dass dann explodieren sollte, stattdessen entzündete es sich. "ABC" zeigt jetzt erste Bilder des Päckens in der Unterhose.

Start einer wahren Terrorserie
Der versuchte Anschlag könnte den Beginn einer wahren Terrorserie bedeuten. Wie "The Sun" berichtet, werden derzeit im Jemen 25 Männer für derartige Attentate ausgebildet. Sie sollen alle Anfang 20 sein. Dies habe der gefasste Terror-Bomber Umar Abdulmutallab dem FBI erzählt.

Die 25 Männer sind britischer Herkunft und in fünf Trainingscamps unterteilt. Sie sollen Anfang 2010 wieder nach Großbritannien zurückkehren und auf Instruktionen warten. Ihr Auftrag: Sie sollen westliche Flugzeuglinien attackieren. Scotland Yard befürchtet nun, dass Abdulmutallabs Angriff erst der Anfang war.

Al Kaida bekennt sich zu Anschlag
Am Montag bekannte sich Al Kaida zu dem versuchten Anschlag. Das berichtete das auf die Beobachtung islamistischer Websites spezialisierte US-Unternehmen IntelCenter. Der 23-jährige tatverdächtige Nigerianer hatte bereits unmittelbar nach der Tat erklärt, im Auftrag von Al Kaida zu handeln.

Nicht unbekannt
Der verhinderte Attentäter war den US-Behörden nicht unbekannt: Sein Name tauchte wegen möglicher Verbindungen zu Al Kaida und zum Jemen in US-Geheimdienstberichten auf. Doch obwohl er als möglicher Terrorverdächtiger geführt wurde, sahen die US-Behörden offenbar keinen Grund, sein bis Juni 2010 gültiges Einreisevisum für ungültig zu erklären.

Am Weihnachtstag versuchte der Nigerianer kurz vor der Landung in Detroit, den Airbus der Northwest Airlines in die Luft zu sprengen. Er wurde jedoch überwältigt. Inzwischen befindet er sich in einem Bundesgefängnis außerhalb von Detroit und wurde angeklagt. Den Justizbehörden zufolge wollte er den besonders explosiven Sprengstoff Nitropenta (PETN) nutzen.

Sicherheitsvorkehrungen verschärft
Dass diese Substanz bei den Sicherheitskontrollen nicht entdeckt wurde, löste eine heftige Debatte aus. Auch in Deutschland gerieten die sogenannten Nacktscanner ins Gespräch. Mit diesen Geräten hätte der Sprengstoff vermutlich lokalisiert werden können, doch ist ihr Einsatz stark umstritten.

Die US-Regierung hat derweil eine umfangreiche Überprüfung der Sicherheitsregeln im Luftverkehr angekündigt. Dabei geht es laut dem Weißen Haus vor allem um zwei Fragen: wie die Listen von verdächtigen Personen gehandhabt werden und wie die Kontrollen von Fluggästen ausgeweitet werden könnten. "Die Ermittler müssen klären, ob eindeutige Indizien übersehen wurden und ob die Verfahrensweisen geändert werden sollten", erklärte Pressesprecher Robert Gibbs.

Aufstehen verboten
Die verstärkten Sicherheitsvorkehrungen treiben aber jetzt schon seltsame Blüten. So berichtet die "New York Post", dass es Passagieren auf manchen Flügen verboten wurde, sich zu erheben. Sie mussten den ganzen Flug über auf ihren Plätzen verweilen. Auch Decken und Polster werden nicht mehr verteilt.

US-Präsident Barack Obama werde sich noch am Montag zu dem Zwischenfall äußern, hieß es aus dem Weißen Haus weiter. Heimatschutzministerin Janet Napolitano räumte ein, dass das Sicherheitssystem der USA in diesem konkreten Fall versagt habe. "Niemand ist darüber glücklich", sagte sie im Fernsehsender NBC. Am Sonntag hatte sie das geltende System noch verteidigt und sich damit heftige Kritik der oppositionellen Republikaner zugezogen.

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