Mindestens 35 Tote

Anschlag vor Luxushotel in Pakistan

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Der Selbstmordanschlag ereignete sich unweit vom Hauptquartier der pakistanischen Streitkräfte.

Ein mutmaßlicher Taliban-Selbstmordattentäter hat in der pakistanischen Großstadt Rawalpindi mindestens 35 Menschen mit in den Tod gerissen. Ein Motorradfahrer hat sich vor einer staatlichen Bank in die Luft gesprengt, bei der Regierungsangestellte und Angehörige der Sicherheitskräfte zu dem Zeitpunkt ihr Gehalt abholten. Viele der Opfer sind ältere Menschen, die ihre Pension in der Bank abholen wollten. 45 weitere Menschen wurden verletzt.

Handgranate und Sprengstoff
Die meisten Opfer seien Angehörige der Sicherheitskräfte und des Militärs, hieß es. Der Angreifer habe zunächst eine Handgranate auf die Schlange stehenden Menschen vor der Bank geworfen und dann den Sprengstoff gezündet, der anscheinend in seinem Motorrad versteckt gewesen sei. Bei der Detonation seien ein in der Nähe liegendes Hotel sowie mehrere Autos beschädigt worden, die an einer Ampel warteten. Der Tatort liegt auch wenige hundert Meter vom Armee-Hauptquartier der südasiatischen Atommacht entfernt, das erst vor drei Wochen Ziel eines Taliban-Angriffs war.

Kopfgeld
Die Regierung hatte unmittelbar vor dem neuerlichen Anschlag ein Kopfgeld auf die Führungsriege der Taliban ausgesetzt. Bis zu fünf Millionen Dollar wurden für ihre Ergreifung - tot oder lebendig - ausgelobt. "Diese Menschen sind definitiv Mörder der Menschlichkeit und verdienen eine abschreckende Bestrafung", hieß es Montag früh in einer Anzeige in der Zeitung "The News". Daneben waren Bilder des Taliban-Anführers Hakimullah Mehsud und sieben weiterer hochrangiger Kommandanten zu sehen. "Helfen Sie der Regierung von Pakistan, damit diese Menschen ihre gerechte Strafe bekommen!" Für Mehsud, seinen leitenden Berater Wali-ur-Rehman und seinen Cousin Qari Hussain Mehsud, der als "Mentor der Selbstmordattentäter" bekannt ist, wurde ein Kopfgeld von jeweils rund 400.000 Euro festgesetzt.

2.400 Tote bei Anschlägen
Bei einer Serie von Anschlägen starben in Pakistan in den vergangenen zwei Jahren fast 2.400 Menschen, die in der Mehrzahl der Taliban-Organisation Tehreek-e-Taliban Pakistan (TTP) zugeschrieben werden. Erst der vergangenen Woche wurden bei einem Autobombenanschlag auf einem Markt in der Großstadt Peshawar im Nordwesten des Landes mindestens 118 Menschen getötet.

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