Laut Russland

Atomreaktor im Iran vor Inbetriebnahme

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Russland sieht keine Hindernisse mehr für die baldige Inbetriebnahme des ersten iranischen Atomkraftwerks.

Im Herbst sollen die letzten vorbereitenden Arbeiten beginnen, damit der Reaktor in Bushehr hochgefahren werden könne. Das sagte der Leiter der russischen Atomenergiebehörde Rosatom, Sergej Kirijenko, am Samstag in St. Petersburg. "Es gibt keine Zweifel mehr, dass das Kernkraftwerk ans Netz gehen wird", sagte Kirijenko laut der Agentur Interfax. Die Fertigstellung hatte sich immer wieder verzögert. Als Mitglied im UNO-Sicherheitsrat warnt Russland den Iran vor dem möglichen Bau von Atomwaffen, unterstützt das Land aber bei der zivilen Nutzung der Atomenergie.

Fünf UNO-Mitarbeiter reisen in den Iran
Zur Lösung des Atomstreits mit dem Iran wollen die fünf ständigen Mitglieder des UNO-Sicherheitsrats und Deutschland der Führung in Teheran in Kürze ein neues Angebot übergeben. Damit wollen die Vertreter der EU, USA, Russlands, Frankreichs und Chinas den Iran von seiner umstrittenen Urananreicherung abbringen. "In den nächsten Tagen ist eine Reise von (EU-Chefdiplomat) Javier Solana in Begleitung einer Delegation der "Sechs" nach Teheran geplant", sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow in St. Petersburg. Zum Inhalt des Angebots äußerte sich Lawrow nicht.

Die internationale Gemeinschaft befürchtet, dass der Iran die Urananreicherung zur Produktion von Atomwaffen missbrauchen könnte und deshalb nicht darauf verzichten will. Teheran hat dies stets bestritten. Russland hatte im Dezember 2007 mit der Lieferung von Brennelementen für das Kraftwerk Bushehr am Persischen Golf begonnen.

Kirijenko gab am Samstag bekannt, dass der staatliche russische Kraftwerkbauer Atomstroiexport künftig vom bisherigen Vize-Präsidenten des Unternehmens, Dan Belennki, geführt werde. Dessen Vorgänger Sergej Schmatko war zum Energieminister ernannt worden.

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