Geheimdienst

BND-Chef nach "Spiegel"-Bespitzelung unter Druck

Teilen

Die Affäre um die vom deutschen Bundesnachrichtendienst (BND) überwachte "Spiegel"-Korrespondentin Susanne Koelbl spitzt sich zu.

Das Parlamentarische Kontrollgremium (PKG) des Deutschen Bundestages unterbrach am Mittwoch seine erste Sitzung zur Untersuchung des Falls und vertagte sich auf (morgigen) Donnerstag. Ursprünglich war nach Angaben von Teilnehmern geplant, die nächste Sitzung erst in zwei Wochen abzuhalten. Erneut wurden personelle Konsequenzen für BND-Präsident Ernst Uhrlau nicht ausgeschlossen.

Beantwortung offener Fragen mit Spannung erwartet
Der CSU-Innenpolitiker Hans-Peter Uhl sagte nach der zweieinhalbstündigen Sitzung, bei der Uhrlau anwesend war, ob dessen Stuhl wackle, hänge von der Beantwortung noch offener Fragen ab. Das Grünen-Mitglied im PKG, Hans-Christian Ströbele, formulierte es drastischer: "In diesem Fall kommen wir ohne personelle Konsequenzen nicht aus."

Laut "Spiegel" überwachte der BND von Juni bis November 2006 die E-Mail-Korrespondenz der Auslandsreporterin Koelbl mit einem afghanischen Politiker. Dabei hatte der Geheimdienst nach dem Skandal um die Bespitzelung anderer Journalisten zuvor Besserung zugesichert.

BND-Präsident Uhrlau unterrichtete Koelbl am vergangenen Freitag über die Aktion und bat um Entschuldigung. Die 42-jährige Journalistin berichtet seit Jahren aus den Krisen- und Kriegsgebieten am Hindukusch.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.