SPD-Krise

Beck geht in die Offensive

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Umfragen zufolge liegt die SPD bei nur mehr 20 Prozent. Jetzt geht Parteichef Beck in die Offensive - und greift seine Kritiker an.

Der Chef der deutschen Sozialdemokraten, Kurt Beck, hat angesichts der Krise seiner Partei und der schlechten eigenen Umfragewerte Führungswillen demonstriert. "Ich werde nicht hinter den Baum gehen, weil es da bequemer ist, ich werde stehen", sagte Beck am Samstag auf einem Landesparteitag der Berliner SPD.

Mit seinen anonymen Kritikern ging Beck scharf ins Gericht. "Das, was ohne Namensnennung an Kritik geäußert wird, interessiert mich nicht", sagte der Parteichef. Anonyme Kritik sei "unsolidarisch und feige". Wer kritisiere, müsse "dazu stehen mit seinem Namen".

Zur Entscheidung über einen SPD-Kanzlerkandidaten sagte Beck, Personalfragen seien wichtig, aber sie würden "zur richtigen Zeit" entschieden. Seine Partei forderte er zur Geschlossenheit auf: "Miteinander ist viel schöner als gegeneinander." Die Parteispitze habe begriffen, dass "wir zusammenzuarbeiten haben".

Beck und die SPD können sich seit Monaten nicht aus immer neuen Tiefs in Meinungsumfragen befreien. Medien hatten in den zurückliegenden Tagen unter Berufung auf ungenannte SPD-Politiker berichtet, dass Beck in der Parteiführung keine Chancen mehr für die Kanzlerkandidatur 2009 eingeräumt würden. Als Anwärter auf die Kandidatur gilt auch der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier. Beck beklagte sich in dieser Woche nach Medienberichten bei einer Journalistenreise in einem emotionalen Ausbruch über eine Herabwürdigung seiner Person in den Medien.

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