Griechenland

Bombe vor Parlament von Terroristen

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Eine linke Terror-Organisation kündigte weitere Anschläge an.

Die linke Terror-Organisation "Konspiration der Zellen des Feuers" hat sich zu dem Bombenanschlag vor dem griechischen Parlamentsgebäude in Athen am vergangenen Samstagabend bekannt. In einer in der Nacht auf Mittwoch im Internet veröffentlichten Erklärung kündigte die Gruppe zugleich neue Anschläge an. "Die Demokratie wird nicht siegen", heißt es darin. Die Terroristen beschreiben auch, wie sie den Sprengsatz in einem Abfalleimer in einem Vorgarten des Parlaments versteckten. Bei dem Anschlag wurde niemand verletzt, da die Polizei den Ort nach einem anonymen Hinweis rechtzeitig räumen konnte.

Mit Panzerfaust beschossen
Seit dem Tod eines 15-Jährigen durch eine Polizeikugel im Dezember 2008 gibt es in Athen immer wieder gewalttätige Proteste. So gab es es im Vorjahr wochenlang Unruhen, bei denen Dutzende Geschäfte von Vermummten zerstört wurden. Im Juni wurde ein Polizist ermordet, ein zweiter Beamter wurde im Jänner von bewaffneten Extremisten angegriffen und lebensgefährlich verletzt. Außerdem gab es mehrere Bombenanschläge auf Polizeiwachen, einen Polizeibus und Banken sowie staatliche Einrichtungen.

Vor zwei Jahren war die US-Botschaft in Athen mit einer Panzerfaust beschossen worden; zu dem Anschlag hatte sich die Gruppe "Revolutionärer Kampf" bekannt. Die 2001 zerschlagene linksextremistische Untergrundorganisation "17. November", die sich nach dem Datum der blutigen Niederwerfung des Athener Studentenaufstands gegen die Militärdiktatur im November 1973 nannte, hatte in einem Vierteljahrhundert 23 Menschen ermordet, darunter Diplomaten, Unternehmer, Verleger und Politiker, und Dutzende von Bombenanschlägen verübt. Prominente Anschlagsopfer waren der konservative Parlamentsabgeordnete Pavlos Bakoyannis, Schwiegersohn des ehemaligen Ministerpräsidenten Konstantinos Mitsotakis und Ehemann der griechischen Ex-Außenministerin Dora Bakoyannis, der CIA-Resident in Athen, Richard Welch, und Diplomaten aus Großbritannien und der Türkei.

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