US-Präsident Bush hat seine Afrika-Reise begonnen. Er landete in Benin. Weitere Stationen: Ruanda, Ghana, Tansania und Liberia.
Zum Auftakt seiner einwöchigen Afrikareise ist US-Präsident George W. Bush am Samstag in der westafrikanischen Republik Benin gelandet. Nach Angaben des Weißen Hauses will Bush die Vereinigten Staaten als verlässlichen Partner im Kampf gegen Probleme wie Armut und Krankheiten präsentieren, aber auch als Partner beim wirtschaftlichen Aufbau des Kontinents. Dabei dürfte Bush auch die Konkurrenz Chinas bei den Investitionen in Afrika im Auge haben.
UN-Friedenstruppe für Darfur
Der US-Präsident will sich
unter anderem auch für eine schnellere Stationierung der Friedenstruppe in
Darfur aussprechen und die Bemühungen um eine Beilegung der Krise in Kenia
unterstützen. Die Reise führt Bush auch nach Tansania, Ruanda, Ghana und
endet am Donnerstag in Liberia.
Benin gilt als eine der stabilieren Demokratien Afrikas
Die
westafrikanische Republik Benin zählt zu den stabileren Demokratien des
Kontinents. Dennoch ist das kleine Land zwischen Nigeria und Togo am
Atlantischen Ozean bitterarm. Noch immer ist die Korruption weit verbreitet.
Die meisten der rund neun Millionen Einwohner verdienen ihren kargen
Lebensunterhalt in der Schattenwirtschaft. Viele glauben an Naturreligionen
wie den Voodoo-Kult. Staatsoberhaupt und Regierungschef ist seit März 2006
der ehemalige Bankmanager Thomas Yayi Boni. Er wurde in freien Wahlen
gewählt.
Mit rund 113.000 Quadratkilometern ist der Vielvölkerstaat etwas kleiner als Österreich und die Schweiz zusammen. Regierungssitz und wirtschaftliches Zentrum ist die Hafenstadt Cotonou. Neben der Amtssprache Französisch gibt es zahlreiche afrikanische Sprachen. Viele Menschen leben unter der Armutsgrenze, auf dem Land ist es fast jeder zweite. Benin ist auf Entwicklungshilfe angewiesen. Wichtigstes Exportprodukt ist Baumwolle, die Abhängigkeit von den Weltmarktpreisen ein Problem.
Frankreich war Kolonialmacht
Vor der Kolonialisierung durch
Frankreich Ende des 19. Jahrhunderts lag auf dem Gebiet Benins das
Königreich Dahomey, dessen Reichtum vor allem auf Sklavenhandel basierte.
Seine Unabhängigkeit erlangte der Staat im Jahr 1960. Nach mehreren
Militärputschen ergriffen 1972 die Kommunisten die Macht und benannten das
Land in Volksrepublik Benin um. 1991 war Benin der erste afrikanische Staat,
in dem sich nach Ende des Kalten Krieges ein friedlicher Wechsel von der
Diktatur zu einer demokratischen Regierung vollzog.