Kritik an Obama

Castro wittert Angriff auf Lateinamerika

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"Das Imperium ist wieder in der Offensive", so der Ex-Staatschef von Kuba.

Mit scharfer Kritik an den USA hat der frühere kubanische Staatschef Fidel Castro die nach dem Amtsantritt von Präsident Barack Obama eingeleitete Entspannung infrage gestellt. Die USA verbürgen hinter dem "freundlichen Lächeln und afroamerikanischen Gesicht von Barack Obama" ihre aggressiven Pläne in Lateinamerika, schrieb Castro in einem Brief, den der venezolanische Präsident Hugo Chavez am Montag zum Abschluss eines Treffens der von ihm gegründeten Handelsgruppe Bolivarische Alternative für Amerika in Havanna verlas.

Aus Lob wird Kritik
"Das Imperium ist wieder in der Offensive", schrieb der 83-jährige Castro unter Verweis auf den Putsch gegen den linksgerichteten honduranischen Präsidenten Manuel Zelaya im Juni. Zudem kritisierte Castro ein amerikanisch-kolumbianisches Abkommen, das US-Truppen umfassenderen Zugang zu sieben Militärstützpunkten gewährt. "Das sind offensichtlich die wahren Absichten des Imperiums, dieses Mal unter dem freundlichen Lächeln und afroamerikanischen Gesicht von Barack Obama", schrieb Castro.

Castro hatte Obama nach seinem Amtsantritt im Jänner in den höchsten Tönen gelobt. Auch die Friedensnobelpreisentscheidung für Obama begrüßte Castro noch. In der vergangenen Woche nannte er aber Obamas Entgegennahme des Friedensnobelpreises nach dem Beschluss, 30.000 weitere US-Soldaten nach Afghanistan zu entsenden, einen "zynischen Akt".

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