Kalaschnikow & Co

Chavez kauft in Russland Waffen ein

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Er sieht die USA als Bedrohung - und kauft nun Waffen in Russland ein. Venezuelas Präsident Chavez ist zu Besuch in Moskau.

Der venezolanische Präsident und US-Kritiker Hugo Chávez hat in Russland weitere Waffenkäufe angekündigt. "Wir wollen Frieden, aber müssen auch die Verteidigungskraft unseres Landes stärken", sagte Chávez laut der Agentur Interfax zum Auftakt seines zweitägigen Besuchs am Dienstag in Moskau. Nach Medienberichten will Venezuelas Staatschef mit Russland über den Kauf von U-Booten, Panzern und Luftabwehrraketen-Systemen vom Typ Tor-M1 verhandeln. Chávez bezeichnete Russland als "strategischen Verbündeten" im militär- und im energiepolitischen Bereich.

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© oe24

Bedrohung durch die USA
Die Zusammenarbeit mit Russland könne die Souveränität Venezuelas garantieren, die momentan von den USA bedroht werde, sagte Chávez. Nach Kremlangaben wollen beide Seiten bei den bis Mittwoch angesetzten Treffen vier Abkommen im Öl- und Gassektor unterzeichnen. Während seiner Reise wollte Chávez auch mit dem russischen Präsidenten Dmitri Medwedew zusammentreffen. Auf dem Programm stand zudem eine engere Kooperation im Finanzsektor. Moskau und Caracas arbeiten seit mehreren Jahren an der Gründung einer gemeinsamen Bank.

Venezuela gilt als größter und wichtigster Käufer russischer Rüstungsgüter in Lateinamerika mit einem Volumen von bisher vier Milliarden US-Dollar (2,52 Milliarden Euro). Die geplanten neuen Verträge belaufen sich auf weitere zwei Milliarden Dollar, wie die Zeitung "Kommersant" (Dienstag) berichtete. Dabei gehe es unter anderem um 20 Abwehrsysteme für Kurzstreckenraketen und um 12 schwere Flugzeuge für Militärtransporte vom Typ Iljuschin Il-76 und Il-78 sowie um 24 Kampfbomber des Herstellers Suchoi.

Hubschrauber, Jets, Maschinenpistolen
Russland hatte laut Medien seit 2005 unter anderem bereits 50 Hubschrauber, 24 Kampfjets vom Typ SU-30MK2 und 100 000 Kalaschnikow-Maschinenpistolen an das Land verkauft und Caracas eine Lizenz für die Produktion der Kalaschnikow AK-103 gewährt. In einem Interview mit der Agentur Itar-Tass sagte Chávez, dass er sich auch für russische Panzer interessiere. An diesem Mittwoch will Chávez seinen international isolierten Amtskollegen Alexander Lukaschenko in Minsk besuchen, um über den Bau weißrussischer Agrarmaschinen in Venezuela und über die Energie-Zusammenarbeit beider Länder zu verhandeln.

Foto: (c) APA

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