Liaison dangereuse

Chávez u. Ahmadinejad sind dicke Freunde

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Venezuela und der Iran arbeiten immer mehr zusammen. Schließlich haben sie auch gemeinsame Feinde.

Mit einem demonstrativen Schulterschluss haben die Präsidenten Venezuelas und Irans, Hugo Chávez und Mahmoud Ahmadinejad, ihre "strategische Partnerschaft" bekräftigt. Chávez bezeichnete seinen Amtskollegen bei einem Empfang in Caracas am Mittwoch als "Freund und Bruder" und "Gladiator des antiimperialistischen Kampfes". Ahmadinejad würdigte im Gegenzug die "bewundernswerte" Rolle, die Chávez in Lateinamerika spiele.

Gemeinsam gegen die USA
Sowohl der linksgerichtete Staatschef Venezuelas als auch der erzkonservative Ahmadinejad zeigten sich entschlossen, die bilateralen Beziehungen zwischen beiden Ländern auszubauen. Chávez hatte seinen Gast, der zum vierten Mal in Venezuela ist, mit militärischen Ehren im Präsidentenpalast "Miraflores" empfangen. Die Regierungen beider Länder gehören zu den schärfsten Kritikern der USA und Israels.

Zusammenarbeit boomt
Im Mittelpunkt des Treffens standen die wirtschaftlichen Beziehungen. Bereits bei einem Besuch von Chávez im vergangenen September in Teheran waren mehr als 250 Kooperationsabkommen abschlossen worden. Am Mittwoch unterzeichneten beide Staatschefs in Caracas weitere 70 Abkommen unter anderem über eine verstärkte Zusammenarbeit im Energiebereich und in der Landwirtschaft.

Vielfach verbunden
Beide Länder gehören der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) an, und Venezuela stützt den Wunsch Teherans nach einem eigenen zivilen Atomprogramm. Caracas sicherte dem Iran in diesem Jahr die Lieferung von Benzin im Wert von insgesamt 800 Millionen US-Dollar zu. Beide seiten gründeten zudem einen Gemeinschaftsbank und mehrere Joint-Ventures.

Vor dem Besuch Ahmadinejads kam es auch in Venezuela zu Protesten. Oppositionspolitiker bezeichneten den iranischen Präsidenten als "Diktator", dessen Besuch in Venezuela nicht erwünscht sei. Venezuela war die letzte Station von Ahmadinejads Südamerika-Reise. Zuvor war er zu Gesprächen in Brasilien und Bolivien, wo der iranische Präsident ebenfalls überaus herzlich empfangen worden war.

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