Private Gefängnisse

Cheney wegen Häftlingsmisshandlung vor Gericht

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Dem US-Vizepräsidenten wird vorgeworfen, die Ermittlungen zu Misshandlungen an Häftlingen unterbunden zu haben.

Ein Geschworenengericht im US-Staat Texas wirft Vizepräsident Dick Cheney Mitverantwortung für die Misshandlung von Gefangenen in privaten Haftanstalten vor. In dem dreiseitigen Dokument, das am Dienstag (Ortszeit) vorgelegt wurde, wird Cheney beschuldigt, die Ermittlungen zur Aufklärung der Misshandlungen unterbunden zu haben. Darüber hinaus habe er 85 Millionen Dollar (67,2 Mio. Euro) in Unternehmen angelegt, die Profite aus dem Betreiben von privaten Gefängnissen zögen. Hier liege eine "Interessenverquickung" vor, weil Cheney die Vergabe von Verträgen der Bundesverwaltung mit privaten Haftanstalten direkt beeinflussen könne.

Cheneys Sprecherin wollte zu den Vorwürfen nicht Stellung nehmen. Sie erklärte, zunächst solle der Eingang der Schriftstücke abgewartet werden. Die Vorwürfe beziehen sich unter anderem auf das privat betriebene Gefängnis in Willacy County. Der frühere Justizminister Alberto Gonzalez soll Untersuchungen zur Aufdeckung der Missstände in diesem Gefängnis blockiert haben.

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