Fotos veröffentlicht

China macht Jagd auf Tibet-Demonstranten

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Peking verschärft die Gangart in Tibet: Aufständische werden zu Geständnissen gezwungen. Zudem veröffentlichte Peking Such-Fotos im Internet.

Die chinesischen Behörden haben im Internet Fotos von den meistgesuchten Teilnehmern der gewalttätigen Ausschreitungen in der tibetischen Hauptstadt Lhasa veröffentlicht. Auf Websites wie yahoo.com und sina.com waren am Freitag Fotos von 19 Demonstranten zu sehen, die während der Proteste in Lhasa eine Woche zuvor aufgenommen worden waren. Den Fotos ist der Aufruf beigefügt, der Polizei Hinweise über den Aufenthaltsort der Verdächtigen zu liefern.

Geständnisse werden erzwungen
Ein Video sorgt zudem für Aufregung: Darauf ist zu sehen, wie die chinesische Polizei Demonstranten zu Geständnissen zwingt. Sie werden an einen unbekannten Ort geführt. Dort müssen sie unter Gewaltanwendung ihr Geständnis unterschreiben.

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Die staatliche Zeitung "Tibet Daily" berichtete, zwei der ursprünglich 21 Gesuchten seien bereits festgenommen worden. Die Behörden hatten die 21 Haftbefehle ausgestellt, nachdem ihr Ultimatum an Randalierer, sie sollten sich stellen, in der Nacht zu Dienstag abgelaufen war. "Die Polizei in Lhasa schwärmt aus, um die Hauptverdächtigen festzunehmen", hieß es in dem Bericht. Die chinesischen Behörden hatten am Donnerstag die Festnahme von 24 Verdächtigen bekanntgegeben. Weitere 170 Menschen hatten sich demnach wegen ihrer Teilnahme an den anti-chinesischen Protesten gestellt.

Nach amtlichen chinesischen Angaben waren bei den Protesten in Lhasa 13 Menschen ums Leben gekommen, wobei es sich ausschließlich um "unschuldige Zivilisten" gehandelt habe. Die Sicherheitskräfte hätten keine Demonstranten getötet. Die tibetische Exilregierung sprach von rund hundert Toten.

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