Deutschland-Wahlen

Der lange Marsch der Linken in den Westen

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Mit dem Einzug der Linken in den niedersächsischen Landtag ist die Partei erstmals in einem westdeutschen Flächenland erfolgreich.

Damit gelingt ihr, was der früheren PDS wegen ihrer Ost-Prägung stets versagt geblieben war. Die Wende brachte das Entstehen der Wahlalternative Arbeit und Soziale Gerechtigkeit (WASG), die sich im vergangenen Jahr mit der PDS zur Partei Die Linke zusammengeschlossen hat. Ein Überblick über den langen Marsch der Linken in den Westen:

  • 2004: Als Reaktion auf die mit sozialen Einschnitten verbundene Agenda 2010 des damaligen Bundeskanzlers Gerhard Schröder (SPD) bildet sich im Westen die WASG.
  • 22. Jänner 2005: Die WASG gründet sich in Göttingen offiziell als Partei.
  • 10. Juni 2005: Nach schwierigen Verhandlungen einigen sich PDS und WASG auf ein gemeinsames Antreten bei der Bundestagswahl. Die Kandidaten der WASG sollen auf den Listen der PDS antreten. Der im Mai aus der SPD ausgetretene Oskar Lafontaine erklärt sich neben PDS-Frontmann Gregor Gysi zur Spitzenkandidatur bereit.
  • 17. Juli 2005: Die PDS nennt sich auf einem Sonderparteitag in Linkspartei um. Sie erfüllt damit eine Bedingung der WASG für die gemeinsame Kandidatur bei der Bundestagswahl.
  • 18. September 2005: Bei der Bundestagswahl erringt das Linksbündnis 8,7 Prozent der Stimmen und hat damit den mit Abstand größten Zuwachs aller Parteien. Der Erfolg wird allerdings vor allem durch den Osten getragen, wo die Linke 25,3 Prozent der Stimmen holt. Im Westen erhält sie nur 4,9 Prozent.
  • 25. März 2007: Linkspartei und WASG beschließen nach mehr als einjähriger Planung auf dem Dortmunder Doppelparteitag ihre Fusion.
  • 13. Mai 2007: Bei der Wahl in Bremen kommt die Linkspartei auf 8,4 Prozent der Stimmen. Die Linke zieht erstmals in ein westdeutsches Landesparlament ein.
  • 19. Mai 2007: Die Ende März eingeleiteten Urabstimmungen ergeben ein klares Votum für die Parteienehe. Bei der Linkspartei stimmen 96,9 Prozent für den Zusammenschluss, bei der WASG sind es 83,9 Prozent.
  • 16. Juni 2007: Auf dem Gründungsparteitag in Berlin vollziehen Linkspartei und WASG endgültig ihre Fusion. Lothar Bisky und Oskar Lafontaine werden zur Doppelspitze der neuen Partei gewählt.
  • 27. Jänner 2008: Die Linke schafft in Niedersachsen den Einzug in den niedersächsischen Landtag. Möglich erschien am Wahlabend auch ein Einzug in den hessischen Landtag, kratzte die Partei doch mit 4,8 bis 5,0 Prozent knapp an der Fünf-Prozent-Hürde dafür.
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