Proteste

Druck auf thailändische Regierung wächst

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Am Wochenende wurde der Flughafen von Phuket gesperrt. Tausende Touristen saßen fest.

In Thailand wächst der Druck auf Ministerpräsident Samak Sundaravej. Demonstranten drohten am Montag damit, die Wasser- und Stromversorgung einzelner Behörden zu kappen. Angesichts der anhaltenden Demonstrationen gegen seine Regierung sagte Samak einen geplanten Besuch in Japan ab. Eine Sondersitzung des Parlaments brachte keine Lösung der Krise. Der Premier, der in den Augen seiner Gegner eine Marionette des für massive Korruption verantwortlich gemachten früheren Regierungschefs Thaksin Shinawatra ist, lehnte einen Rücktritt weiterhin ab.

Flughafen von Phuket gesperrt
Der wegen der Massenproteste in Thailand geschlossene Flughafen in der Touristenhochburg Phuket ist am Sonntag wieder in Betrieb genommen worden. "Die Abläufe in allen Bereiche sind wieder normal", sagte Flughafendirektor Wicha Nurnlop. Die Demonstranten hätten begonnen, das Flughafengelände zu verlassen.

Die Behörden hatten den Flughafen auf der beliebten Urlaubsinsel am Freitag schließen müssen, nachdem mehr als 5.000 Demonstranten im Zusammenhang mit den Protesten gegen Ministerpräsident Samak Sundaravej die Startbahn gestürmt hatten. Bis zu 15.000 Fluggäste waren zeitweise gestrandet, mehr als 120 Flüge mussten gestrichen werden. Der ebenfalls wegen Protestaktionen geschlossene Flughafen Krabi bereitete sich örtlichen Medien zufolge auch auf eine Wiedereröffnung vor. Der Flugverkehr am Airport Hat Yai war bereits am Samstag wieder aufgenommen worden.

Tausende Anhänger der königstreuen Volksallianz für Demokratie PAD (richtig: PAD - nicht PDA) verbarrikadieren sich seit Dienstag im Regierungsviertel von Bangkok. Die Demonstranten fordern den Rücktritt Samaks, den sie für eine "Marionette" des vor zwei Jahren in einem unblutigen Militärputsch abgesetzten Vorgängers Thaksin Shinawatra halten. Samak beraumte wegen der Krise für Sonntag eine Sondersitzung des Parlaments an.

TV-Sender gestürmt
Am Dienstag hatte die seit Mai andauernde Protestbewegung gegen den Regierungschef einen Höhepunkt erreicht: 35.000 Demonstranten stürmten den staatlichen Fernsehsender und umstellten Regierungsgebäude. Mit den Protesten will die PAD Samak zum Rücktritt bewegen. Sie wirft dem Premierminister vor, eine "Marionette" des im September 2006 in einem unblutigen Putsch abgesetzten Vorgängers Thaksin Shinawatra zu sein. Der wegen Korruption angeklagte Ex-Regierungschef entzieht sich im britischen Exil einem Prozess in seiner Heimat.

Foto: (c) APA

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