Klimakonferenz

Einigung über "Bali-Roadmap" noch in Ferne

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In den ersten Verhandlungsrunden bei der Weltklimakonferenz zeichnet sich noch keine klare Linie für die angestrebte "Bali-Roadmap" ab.

Delegationsteilnehmer berichteten am Mittwoch von Marathon-Gesprächen, bei denen die Ansätze der reichen und armen Länder sowie der aufstrebenden asiatischen Boom-Nationen China und Indien noch weit auseinander lägen. Der neue australische Ministerpräsident Kevin Rudd forderte unterdessen die USA auf, seinem Beispiel zu folgen und dem Kyoto-Protokoll nach elf Jahren doch noch beizutreten.

Heiße Diskussion über Kyoto-Nachfolger
Delegationen von 190 Staaten diskutieren seit Montag über die Bedingungen für ein Nachfolgeabkommen für das Kyoto-Protokoll, das 2012 ausläuft. Die Industriestaaten haben sich bis auf die USA dazu verpflichtet, ihre CO2-Emissionen bis dahin auf einen Stand von unter fünf Prozent des Ausstoßes von 1990 zu reduzieren.

Indien und China bremsen
Die EU hat für die "Bali-Roadmap" eine detaillierte Liste mit verbindlichen Reduktionszielen vorgelegt. Die Industrienationen sollen dabei eine Leitfunktion übernehmen, der Markt für den Handel mit Emissionszertifikaten und finanzielle Unterstützung für arme Länder ausgeweitet werden. Japan hat einen Vorschlag ohne verbindliche Vorgaben gemacht und Indien und China haben alles abgelehnt, was das rasante Wachstum ihrer Wirtschaft bremsen würde.

"Ernsthaftigkeit und guter Wille fehlt"
Delegierte und Aktivisten der Gruppe der 77 - eine mittlerweile 132 überwiegend arme Staaten umfassende Organisation - forderten die Industrieländer auf, sie schneller mit umweltschonender und energieeffizienter Technologie zu versorgen. "Wie will man über Ziele sprechen, wenn man nicht bereit ist, über Ausmaß, Tiefe und Bedarf von Technologie zu reden?" fragte die Vorsitzende der Organisation Friends of the Earth, Meena Raman. "In den vergangenen beiden Tagen haben die Ernsthaftigkeit, Dringlichkeit und der gute Wille (vom Westen) gefehlt."

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