Regierungskrise

Elf Minister in Südafrika treten zurück

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Nach dem Rücktritt von Präsident Mbeki gehen jetzt auch elf Minister. Darunter ist Finanzminister Trevor Manuel.

Elf Minister des südafrikanischen Kabinetts sowie drei Staatssekretäre haben sich am Dienstag dem Rücktritt von Präsident Thabo Mbeki angeschlossen. Damit widersetzen sie sich dem ausdrücklichen Wunsch der Regierungspartei ANC. Wie die Kanzlei des Präsidenten mitteilte, haben unter anderen Finanzminister Trevor Manuel und Verteidigungsminister Mosiuoa Lekota ihre Rücktrittsgesuche eingereicht. Am Vormittag war bereits Vizepräsidentin Phumzile Mlambo-Ngcuka als erstes Kabinettsmitglied zurückgetreten. Damit verlassen deutlich mehr Regierungsmitglieder das Kabinett als zunächst angenommen.

Mbeki hatte am Sonntag dem Druck der ANC-Spitze nachgegeben und wie gefordert seinen Rücktritt erklärt. Der ANC hatte zugleich an die anderen Regierungsmitglieder appelliert, im Amt zu bleiben. Hintergrund des Mbeki-Rücktritts sind parteiinterne Streitigkeiten und der Vorwurf, er habe bei der Wiederaufnahme eines Korruptionsverfahrens gegen seinen langjährigen Rivalen, ANC-Präsident Jakob Zuma, die Justiz zu beeinflussen versucht. Mbeki bestreitet dies energisch.

Das südafrikanische Parlament bestimmt am Donnerstag einen Interimspräsidenten, der bis zu den Wahlen im April die Regierung leiten soll. Der ANC, mit Abstand stärkste Partei im südafrikanischen Parlament, will den Zuma-Stellvertreter Kgalema Motlanthe als Kandidaten für Mbekis Nachfolge aufstellen.

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