Umstrittene Tunesien-Reise

Französischer Minister wollte zur Jagd

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Die Polizei jagte Demonstranten - Minister wollte auf Wildschweine schießen.

Zur umstrittenen Tunesienreise der französischen Ex-Außenministerin Michele Alliot gibt es noch immer neue Enthüllungen: Ihr Lebensgefährte Patrick Ollier, der seinen Posten als Minister für Beziehungen zum Parlament behalten durfte, räumte nun ein, dass er sich für Tunesien als Jagdgebiet interessiert hatte. "Ich wollte eigentlich nicht fahren. Aber die Eltern von Michele haben darauf bestanden. Sie haben mir gesagt, dass man dort Wildschwein jagen kann. Da ich Jäger bin, hatte ich Lust, mir das anzusehen", sagte Ollier der Zeitung "Le Parisien" (Montag).

Reise während Protesten
Ob es tatsächlich zur Jagd kam, ist nicht bekannt. In der Zeit, in der das Ministerpaar in Tunesien im Urlaub weilte, machten allerdings tunesischen Polizisten Jagd auf Demonstranten. Später stellte sich heraus, dass die Eltern der Ministerin während des Urlaubs auch ein Immobiliengeschäft abschlossen. Präsident Nicolas Sarkozy stand zunächst zu seiner Ministerin, die öffentlich in dieser Angelegenheit scharf kritisiert worden war. Am Sonntag wurde sie jedoch durch den bisherigen Verteidigungsminister Alain Juppe ersetzt.

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