Krisenherd

Fünf Tote bei Protesten in Urumqi

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Die neuen Spannungen zwischen Uiguren und Chinesen waren in den vergangenen Tagen wieder aufgeflammt.

Bei den neuen Protesten in der Hauptstadt der nordwestchinesischen Region Xinjiang sind fünf Menschen ums Leben gekommen. 14 weitere seien verletzt worden. Das berichtete der Vizebürgermeister von Urumqi (Ürümqi), Zhang Hong, nach Angaben der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua am Freitag. Die Situation sei aber weitgehend unter Kontrolle. Die neuen Spannungen zwischen Angehörigen der muslimischen Minderheit der Uiguren und den Chinesen waren in den vergangenen Tagen wieder aufgeflammt.

Hintergrund war eine Serie von Angriffen mit Injektionsnadeln vornehmlich auf Passanten und vornehmlich Chinesen, die die Stadt seit zwei Wochen in Atem hält. Polizeiminister Meng Jianzhu machte uigurische Separatisten für die Attacken verantwortlich.

14 Verletzte
Zhang sagte, bei den Protesten der Han-Chinesen am Donnerstag seien 14 Menschen verletzt und ins Krankenhaus eingeliefert worden. Fünf Menschen, unter ihnen zwei Unbeteiligte, seien gestorben. Nähere Angaben zu den Todesopfern machte er auf der Pressekonferenz nicht. Zu Beginn der Proteste am Mittwoch sei ein Mensch schwer verletzt worden, sagte er.

Behörden in der Kritik
In Urumqi warf am Freitag eine wütende Menge mit Flaschen, Sicherheitskräfte setzten Tränengas ein. Die Behörden stehen wegen ihres Umgangs mit einer rätselhaften Angriffserie mit Injektionsspritzen in der Kritik, bei der mehr als 450 Menschen verletzt wurden. Knapp tausend Demonstranten forderten in der Nähe des Sitzes der Provinzregierung die Freilassung eines Han-Chinesen, der bei den Protesten von der Polizei abgeführt wurde. Einige Demonstranten verlangten den Rücktritt des Chefs der Kommunistischen Partei in Xinjiang, Wang Lequan.

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