Neue Ikone

Gay-Community feiert Robinson-Lover

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Iris Robinson hatte den Zorn der Homosexuellen auf sich gezogen.

Am Ende wurden dem „Lover-Boy“ die Avancen der liebestollen Mrs. Robinson zu viel: Iris Robinson, die First Lady Nordirlands, bombardierte Kirk McCambley (19) mit SMS-Nachrichten, E-Mails und Liebesbriefen. Ihr junger Lover McCamley täuschte schließlich sogar eine Krebserkrankung vor, um den Gelüsten von Mrs. Robinson zu entkommen, berichtete der hochseriöse britische Independent.

Je mehr Details der Tragikomödie um den Liebes- und Finanzskandal um Nordirlands Regierungschef Peter Robinson (61) und dessen Frau Iris (59) bekannt werden, desto tiefer geht die Erschütterung durch das Land. Premier Robinson hat sich eine Auszeit vom Regierungsamt genommen, um sich um seine Frau zu kümmern, die sich wegen Suizidgefahr in einer psychiatrischen Klinik befindet. Auch der brüchige Friede zwischen Protestanten und Katholiken sei in Gefahr, so Beobachter.

Verführt in schwarzer Spitzenunterwäsche
Ihren Ausgang hatte die Affäre mit dem Krebstod des Vaters des 19-Jährigen genommen. Billy McCambley, ein Bekannter der Robinsons und Fleischlieferant der Reichen und Schönen Belfasts, hatte der Frau des Premiers am Sterbebett das Versprechen abgenommen, sich um seinen Sohn zu kümmern.

Mrs. Robinson nahm diese Aufgabe allzu ernst. Wie die legendäre Namensvetterin im Filmklassiker Die Reifeprüfung soll sie den jungen Mann in schwarzer Spitzenunterwäsche verführt haben. Bei der reifen Dame war aber nicht nur Sex im Spiel. Sie hatte sich Hals über Kopf verliebt. Und sie verhalf ihrem Kirk zu 55.000 Euro, damit er sein eigenes Lokal, das Lock Keepers Inn Café in Belfast, eröffnen konnte. Als er auf ihr Liebeswerben nicht mehr reagierte, forderte sie schließlich das Geld von ihm zurück: Doch er konnte bisher nur 5.500 Euro aufbringen.

Jung-Lover ist Ikone der Gay-Community

Kirk McCambley bekommt Unterstützung von unerwarteter Seite: Die Gay-Community hat ihn als neue Ikone entdeckt, als den Mann, der die verhasste Iris Robinson ins Bett bekommen hat. Robinson hat sich den Zorn der Homosexuellen zugezogen, weil sie diese sexuelle Orientierung schlimmer findet als Kindesmissbrauch. Als McCambley am Sonntag wieder in sein Lokal ging, warteten ein Trupp Journalisten und Schaulustige auf ihn. Auf Fragen reagierte er mit Achselzucken. Im Internet hat der Jungunternehmer mittlerweile eine Fangemeinde: Hunderte Anhänger haben sich Facebook-Gruppen angeschlossen.

Nordirische Regierung könnte auseinanderfallen
McCambley zeigt sich unbeeindruckt vom Ausmaß des Skandals und der Medienlawine: Er verweigert Interviews mit pikanten Details, obwohl ihm sechsstellige Summen geboten werden. Sonntag erschien er in seinem Geschäft und bediente selbst die zahlreichen Schaulustigen.

Ministerpräsident Peter Robinson hat für sechs Wochen alle Funktionen ruhend gestellt. Seine Vertreterin, Wirtschaftsministerin Arlene Foster, hat Spekulationen widersprochen, Robinson werde endgültig abtreten: „Peter hat die Bühne nicht verlassen, er ist immer noch ganz klar unser Ministerpräsident.“ Die Affäre könnte nun zum Zusammenbruch der nordirischen Koalition mit der katholischen Sinn-Féin-Partei führen. Robinson ist auch eine wichtige Figur im Friedensprozess.

Freuen kann sich nur das legendäre Popduo Simon and Garfunkel. Ihr Uralt-Song Mrs. Robinson ist in den britischen Charts am Weg zur Nummer eins.

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