Selbstmordattentat

Gefechte in Pakistan - dutzende Tote

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10 Tote bei Selbstmordanschlag. Zahlreiche Aufständische bei Kämpfen getötet.

Bei einem Selbstmordanschlag sowie Gefechten zwischen Regierungstruppen und radikal-islamischen Aufständischen sind im Nordwesten Pakistans mindestens 65 Menschen getötet worden. Mindestens zehn Menschen starben, als am Samstag ein Attentäter sein mit einer Bombe präpariertes Auto an einem Polizeiposten in der Stadt Peshawar in die Luft sprengte. Unter den Todesopfern sollen vier Kinder, eine Frau und zwei Polizisten sein. Mindestens 20 weitere Menschen seien verletzt worden, teilte die Polizei mit. Ebenfalls in Peshawar vereitelten Sicherheitskräfte am Sonntag einen Angriff von Taliban-Kämpfern auf das Haus des Chefs einer regierungstreuen Stammesmiliz. Bei dem Schusswechsel wurden nach Polizeiangaben drei Angreifer getötet.

Serie von Anschlägen
Peshawar nahe der Grenze zu Afghanistan ist seit Tagen Schauplatz einer Welle von Anschlägen. Am Freitag wurden bei einem Anschlag auf eine regionale Zentrale des Geheimdienstes ISI, zu dem sich die Taliban bekannten, zehn Menschen getötet. Anschließend wurden die Sicherheitsvorkehrungen verschärft und Kontrollposten eingerichtet. Ein solcher war am Samstag Ziel des Anschlags.

Im Rahmen der seit knapp einem Monat andauernden Offensive gegen die Taliban im Stammesgebiet Süd-Waziristan wurden unterdessen am Wochenende nach Armeeangaben mindestens zwölf Extremisten getötet. Mindestens 20 weitere Aufständische starben bei Angriffen des Militärs in der Stammesregion Orakzai, in die sich zahlreiche Taliban aus Waziristan zurückgezogen haben sollen. Auch im Swat-Tal kam es zu Kämpfen, bei denen nach Armeeangaben mindestens 20 Extremisten getötet wurden.

50 Tote in einer Woche in Peshawar
Im Laufe der vergangenen Woche wurden allein in Peshawar mehr als 50 Menschen getötet. Die zunehmende Gewalt steht offenbar in Zusammenhang mit der Offensive der Regierungstruppen in den Stammesgebieten von Süd-Waziristan. Ministerpräsident Yusuf Raza Gilani erklärte, die Anschläge würden die Militäroffensive nicht stoppen.

Am Sonntag eröffneten mehr als ein Dutzend Angreifer das Feuer auf das Haus eines entschieden gegen die Taliban vorgehenden Bürgermeisters südlich von Peshawar, wie die Polizei mitteilte. Sicherheitskräfte hätten zurückgeschossen und drei der Angreifer getötet, die sich teilweise mit Burkas als Frauen verkleidet hätten. Die übrigen Militanten seien entkommen.

Die Armee hatte Mitte Oktober die Großoffensive gegen die Taliban in deren Hochburg Süd-Waziristan gestartet. Nach offiziellen Angaben starben seit Beginn der Kämpfe bisher 540 Taliban und mehr als 60 Soldaten.

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