Kritiker bemängeln: Kein Studium und keinerlei politische Erfahrung.
In Haiti ist der neue Präsident Michel Martelly am Samstag vereidigt worden. Der 50-jährige Sänger legte im Beisein mehrerer ausländischer Regierungsvertreter am Morgen in der Hauptstadt Port-au-Prince dem Amtseid ab. Überschattet wurde die Zeremonie im provisorischen Parlamentsgebäude durch einen Stromausfall, der den Raum vorübergehend ins Dunkel tauchte. Martellys Hauptaufgabe ist der Wiederaufbau des Landes nach dem schweren Erdbeben vom Januar 2010. Dabei waren rund 230.000 Menschen getötet worden. Tausende Menschen leben noch heute in Notunterkünften.
Der populäre Sänger hatte sich im März in einer Stichwahl um das höchste Staatsamt gegen die die Professorin Mirlande Manigat, die Ehefrau des früheren Präsidenten Leslie Manigat, durchgesetzt. Martelly erhielt dabei 67,57 Prozent der Stimmen. Der erste Wahlgang Ende November war von Fälschungen und Betrug überschattet gewesen.
Nach später korrigierten Ergebnissen war Martelly dort zunächst auf Platz drei gelandet und wäre nicht in die Stichwahl gekommen. Nach monatelangem Streit zog die Partei des bisherigen Staatschefs Rene Preval ihren Kandidaten Jude Célestin dann aber zurück. Der bisherige Staatschef Preval durfte nach zwei Amtszeiten nicht mehr zur Wahl antreten.
