Normalisierung

Hariri soll libanesischer Regierungschef werden

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Saad Hariri ist als Ministerpräsident des Libanon im Gespräch

Nach der für Sonntag angesetzten Wahl des bisherigen Armeechefs General Michel Sleimane zum libanesischen Staatspräsidenten soll der Chef der prowestlichen Mehrheitskoalition, Saad Hariri, als Ministerpräsident an die Spitze der geplanten Regierung der nationalen Einheit treten. Einen entsprechenden Vorschlag unterbreitete am Freitag der ehemalige Staatspräsident (1982-88) Amine Gemayel. "Das wäre nur logisch, schließlich ist er der Vorsitzende der größten Fraktion im Parlament", sagte Gemayel in Beirut.

Hariris antisyrischer "Block der Zukunft" war aus den - nach dem Abzug der syrischen Truppen durchgeführten - Parlamentswahlen vom Sommer 2005 als stärkste Kraft hervorgegangen. Weil sich Saad Hariri aber weigerte, den Posten des Ministerpräsidenten zu übernehmen, solange der von ihm als "Befehlsempfänger" der Syrer abgelehnte Staatspräsident Emile Lahoud im Amt war, wurde sein Vertrauensmann, der Wirtschaftsexperte Fouad Siniora damals Premier.

Hariris Vater Rafik war von 1992 bis 1998 und von 2000 bis 2004 libanesischer Regierungschef. Im Februar 2005 fiel der sunnitische Großunternehmer und Milliardär in Beirut einem Terroranschlag zum Opfer, als dessen Drahtzieher syrische Geheimdienstkreise gelten.

General Sleimane sagte der Zeitung "Al-Mostaqbal" (Freitag-Ausgabe), die sich im Besitz der Hariri-Familie befindet: "Ich bin optimistisch". Sein Ziel sei es, die Demokratie und die staatlichen Institutionen des Landes zu verteidigen.

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