Indonesien

Haus von EU-Vertreter beschossen

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John Penny befand sich zwar in dem Gebäude, blieb aber unverletzt.

In der indonesischen Provinz Aceh haben Unbekannte auf das Haus des Vertreters der Europäischen Union in der Region geschossen. Der Brite John Penny habe sich zur Tatzeit mit seiner Frau in dem Haus in der Provinzhauptstadt Banda Aceh befunden, es sei aber niemand verletzt worden, sagte ein Wachmann am Dienstag. Der Angriff ereignete sich demnach am späten Montagabend. Er habe nur gehört, wie die Fensterscheiben zersprungen seien und dann zwei Männer auf einem Motorrad flüchten sehen, sagte der Wachmann.

Ein Polizeisprecher bestätigte den Angriff. Das Motiv sei noch unklar, die Polizei habe aber Ermittlungen eingeleitet. "Wir vermuten, dass die Angreifer für eine Atmosphäre des Schreckens unter Ausländern sorgen wollen", sagte Polizeisprecher Farid Ahmad Saleh. Dafür sei der Angriff auf einen deutschen Rot-Kreuz-Mitarbeiter vor eineinhalb Wochen ein weiteres Beispiel. Die Polizei werde nun die Sicherheitsmaßnahmen für ausländische Mitarbeiter von Hilfsorganisationen verstärken.

Rot-Kreuz-Mitarbeiter geht es gut
Am 5. November war ein 50-jähriger deutscher Rot-Kreuz-Mitarbeiter in einem Außenbezirk von Banda Aceh von zwei Angreifern angeschossen und schwer verletzt worden. Er wurde nach Singapur ausgeflogen und dort operiert. Nach Angaben von Rot-Kreuz-Sprecher Frederik Barkenhammar geht es dem Mann "den Umständen entsprechend gut". Er soll am Freitag das Krankenhaus verlassen und dann in die indonesische Hauptstadt Jakarta zurückkehren.

In der mehrheitlich von Muslimen bewohnten Provinz im Norden der indonesischen Insel Sumatra sind zahlreiche Hilfsorganisationen aktiv, um beim Wiederaufbau nach dem verheerenden Tsunami im Jahr 2004 zu helfen. Bei der Katastrophe waren 168.000 Menschen getötet worden. 2005 war in Aceh ein drei Jahrzehnte langer Bürgerkrieg zu Ende gegangen. Seitdem kam es vereinzelt zu politisch motivierten Anschlägen.

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