Marsch auf Bogota

Indios in Kolumbien fordern mehr Autonomie

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Die Ureinwohner Kolumbiens gehen auf die Barrikaden: Mit einem Marsch auf die Hauptstadt Bogota protestieren sie für mehr Rechte.

Nach ergebnislosen Verhandlungen mit Kolumbiens Präsident Alvaro Uribe haben protestierende Ureinwohner des südamerikanischen Landes einen Marsch auf die Hauptstadt Bogota angekündigt. Wie die spanische Zeitung "El Pais" in ihrer Online-Ausgabe berichtete, waren Uribe und Indio-Vertreter am Sonntag in der Nähe von Cali zu einem sechs Stunden dauernden Treffen zusammengekommen. Dabei konnte aber keine Einigung erzielt werden.

Mehr Autonomie
Die kolumbianischen Ureinwohner, die rund drei Prozent der Bevölkerung ausmachen, demonstrieren seit dem Vormonat mit Protestmärschen und Straßensperren für mehr Land und Autonomie. Bei Zusammenstößen mit Sicherheitskräften gab es mehrere Tote.

Uribe schlug den Indio-Vertretern einen ständigen Dialog unter dem Vorsitz von Innenminister Fabio Valencia Cossio vor. Der Indigenen-Sprecher Feliciano Valencia meinte jedoch, die Ureinwohner seien es leid, ständig nur von Dialog zu hören. Man werde die Protestbewegung fortsetzen und zum Marsch auf Bogota aufrufen.

Streit um Bodenschätze
Bei den Verhandlungen mit denen Indios hatte sich der Präsident zur UN-Erklärung über die Rechte der Indigenen Völker von 2007 bekannt, zugleich aber zwei Forderungen zurückgewiesen. So lehnte er einen Rückzug der Sicherheitskräfte aus den Gebieten der Ureinwohner ab, ebenso die Überlassung der Bodenschätze an die dort lebenden Indios.

An dem Treffen mit Uribe nahmen rund 7000 Menschen teil. Dabei beklagten viele Teilnehmer die angebliche Verletzung von Menschenrechten durch die Sicherheitskräfte. Seitens der Polizei wies man darauf hin, dass auch die Beamten angegriffen worden seien. Der Präsident versprach, dass der Staat den Indios von ihnen gefordertes Land zur Verfügung stellen werde. Allerdings werde man keine Art von Gewalt oder Straßensperren hinnehmen.

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