Trotz Kriegsrecht

Islamische Rebellen nahmen pakistanische Stadt ein

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Die Anhänger des radikalen Predigers Fazlullah befinden sich auf dem Vormarsch.

Islamische Rebellen haben im Nordwesten von Pakistan eine Bezirkshauptstadt unter ihre Kontrolle gebracht. Rund 400 bewaffnete Anhänger des den afghanischen Taliban nahestehenden Geistlichen Maulana Fazlullah nahmen am Dienstagabend die im Swat-Tal gelegene Stadt Alpurai ein, wie die Zeitung "The News" am Mittwoch berichtete. Sie bemächtigten sich sämtlicher Verwaltungsgebäude und der Polizeizentrale. Alpurai ist die Hauptstadt des Bezirks Shangla. Die Anhänger von Fazlullah haben seit Juli einen großen Teil der gebirgigen Region in ihre Gewalt gebracht. Der Prediger will im Swat-Tal das islamische Recht einführen.

Pakistansiche Armee griff ein
Nach dem Verlust der Kontrolle über weite Teile des Swat-Tals hat die pakistanische Armee die bei der Bekämpfung von Extremisten überforderten Sicherheitskräfte ausgewechselt. Im Oktober waren mehr als 2500 Paramilitärs gegen den Prediger in Stellung gebracht worden. Seitdem sind zahlreiche Menschen bei Gefechten ums Leben gekommen.

Durch Krise instabile Lage im Land
Die USA befürchten einen Rückschlag für den Anti-Terror-Kampf durch die gegenwärtige Krise in Pakistan. Wegen der instabilen Lage drohe die pakistanische Armee von Anti-Terror-Einsätzen im Waziristan, dem Grenzgebiet zu Afghanistan, abgehalten zu werden, hatte US-Verteidigungsminister Robert Gates am vergangenen Freitag erklärt. "Die Sorge ist, dass die pakistanischen Soldaten, je länger die innenpolitischen Probleme anhalten, umso mehr von der terroristischen Bedrohung im Grenzgebiet abgelenkt sind", sagte Gates. Angesichts der politischen Krise und der anhaltenden Gewalt hat Pakistans Militärführung nach indischen Informationen Zehntausende Soldaten von der Grenze zu Indien abgezogen, um sie in anderen Landesteilen einzusetzen.

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