Für Lebenszeichen

Israel lässt Palästinenserinnen frei

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Für ein Lebenszeichen eines verschleppten israelischen Soldaten kamen 19 Frauen frei.

Israel hat im Austausch für ein Lebenszeichen des vor drei Jahren entführten Soldaten Gilad Shalit am Freitag 19 Palästinenserinnen aus der Haft entlassen. Die Frauen überquerten in Jeeps des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz die Grenzübergänge zum Gazastreifen und Westjordanland. Dort wurden sie von jubelnden Familienangehörigen in Empfang genommen. Israel hatte zuvor die Echtheit eines einminütigen Videos mit Aufnahmen des heute 23 Jahre alten Soldaten geprüft. Laut israelischen Medienberichten zeigt das Video, dass Shalit wohlauf ist.

Grenze überschritten
Die Frauen verließen am Morgen das Frauengefängnis Hadarim im Landesinneren,. Von den Frauen wurden 18 zunächst in eine Haftanstalt bei Ramallah im Westjordanland gebracht, eine aus dem Gazastreifen stammende Gefangene wurde in die südisraelische Stadt Ashkelon gefahren. Nach der Sichtung und Begutachtung des Shalit-Videos durch die israelischen Behörden sollten die Frauen an ihre Familien übergeben werden.

Der israelische Soldat war am 25. Juni 2006 von einem palästinensischen Kommando in den Gazastreifen entführt worden. Seitdem hat seine Familie nur drei Briefe und eine Audio-Botschaft erhalten. Die Eltern und die israelische Regierung haben noch nicht entschieden, ob das Video den Medien zur Veröffentlichung übergeben wird. Das letzte Lebenszeichen Shalits stammt vom Juni vergangenen Jahres. Der Austausch ist nach Angaben Israels und der Hamas vor allem den Bemühungen eines deutschen Vermittlers zu verdanken.

Verfahrensfehler
Wegen eines Verfahrensfehlers der Gefängnisbehörde hat Israel am Freitag nur 19 der vereinbarten 20 Frauen freigelassen. Eine 15-Jährige, die auch auf der Liste stand, war nach Ablauf ihrer Haftzeit bereits am Mittwoch vor Beginn des Austauschs entlassen worden. Für sie soll jetzt am Sonntag eine 33 Jahre alte Mutter von vier Kindern in den Gazastreifen zurückkehren dürfen.

Deutsche und ägyptische Vermittler hatten die Einigung vorgeschlagen, die am Mittwoch zustande kam. Die Hamas fordert im Austausch gegen den israelischen Soldaten die Freilassung von 450 palästinensischen Gefangenen.

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