Nahost-Konflikt

Israel tötet Leibwächter Kureias

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Kein Ende der Gewalt in Nahost: Die israelische Armee hat den Leibwächter des palästinensischen Verhandlungsführers Kureia getötet.

Knapp zwei Wochen nach Wiederbeginn der direkten Nahost-Friedensgespräche hat die israelische Armee am Freitag einen Leibwächter des palästinensischen Verhandlungsführers Ahmed Kureias getötet. Das Militär beschuldigte das 23-jährige Mitglied der palästinensischen Sicherheitskräfte, in Terroraktionen verwickelt gewesen zu sein. Kurz nach dem Tod des Leibwächters wurden nach Polizeiangaben zwei Israelis nahe der Stadt Hebron im Westjordanland von mutmaßlichen militanten Palästinensern erschossen.

Luftangriffe im Gazastreifen
Nach Polizeiangaben war es der erste tödliche Überfall auf Israelis im Westjordanland seit mehreren Monaten. Unterdessen setzte die israelische Armee ihre Luftangriffe im Gazastreifen fort. Dabei waren am Donnerstag mindestens sieben militante Palästinenser getötet worden.

Israelische Soldaten waren Freitag früh in das Haus des Leibwächters Mutasem Sharif nahe Ramallah eingedrungen, um ihn festzunehmen. Als er fliehen wollte, hätten sie auf ihn geschossen, sagte eine Armeesprecherin. Nach deren Angaben hatte Sharif dabei geholfen, Waffen der palästinensischen Sicherheitskräfte an Mitglieder der Al-Aksa-Märtyrer-Brigaden, des bewaffneten Armes der Fatah-Bewegung von Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas, zu übertragen. Vom ehemaligen Ministerpräsident Korei gab es keinen Kommentar.

Al-Aksa-Brigaden freigelassen
Als Geste des Vertrauens gegenüber Abbas hatte Israel im Juli vielen Mitgliedern der Al-Aksa-Brigaden eine Amnestie angeboten. Dabei wollte Israel die Verfolgung oder gezielte Tötung gesuchter Kämpfer einstellen. Diese mussten sich gleichzeitig dazu verpflichten, keine Gewalt gegen Israel anzuwenden.

Nach einem Treffen zwischen Abbas und dem israelischen Ministerpräsidenten Ehud Olmert erklärte Korei am Donnerstagabend, die Mitte Dezember wieder aufgenommenen Friedensverhandlungen würden trotz des aktuellen Streits um die geplante Erweiterung jüdischer Siedlungen im Westjordanland und im besetzten Ostteil Jerusalems weitergehen. Ansonsten hatte das Gespräch zwischen Olmert und Abbas keine erkennbaren Fortschritte in der Siedlungsfrage gebracht.

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