Forderung

Israel will Goldstone-Boykott

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Israelis haben ein Haus von Palästinensern in Ost-Jerusalem besetzt.

Israel hat die Staatengemeinschaft zur Opposition gegen den Goldstone-Bericht aufgefordert, über den am Mittwoch in der UN-Vollversammlung debattiert wird. "Die Palästinenser manipulieren die internationalen Institutionen, um Israel zu schwächen und zu kritisieren", sagte der israelische Vize-Außenminister Danny Ajalon am Dienstag während eines Sondertreffens mit dem diplomatischen Korps in Jerusalem.

Israel befürchtet, dass der Bericht nach der Debatte in der UN-Vollversammlung dem UN-Sicherheitsrat übermittelt wird und schließlich vor den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag gelangt.

Der Bericht des südafrikanischen Juristen Richard Goldstone und früheren Chefanklägers der UN-Tribunale für das ehemalige Jugoslawien und Ruanda wirft der israelischen Armee, aber auch bewaffneten Palästinensergruppen wie der Hamas Kriegsverbrechen während Israels Militäroffensive im Gazastreifen vor. Bei der dreiwöchigen Offensive im vergangenen Dezember und Jänner waren mehr als 1400 Palästinenser getötet worden, unter ihnen viele Frauen und Kinder. Auf israelischer Seite kamen 13 Menschen ums Leben.

In Ost-Jerusalem stürmten und besetzten Dutzende israelische Siedler am Dienstag das Haus einer palästinensischen Familie. Nach Polizeiangaben hatten sie einen Gerichtsbeschluss dabei, wonach das Haus nach einem langen Rechtsstreit als israelisches Eigentum deklariert wurde. Vor dem Haus demonstrierten Anhänger der palästinensischen Familie, ein Demonstrant wurde von der Polizei festgenommen. Das Haus stand seit Jahren leer.

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