Nach Skandalen

Japans Marinechef geht von Bord

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Eine Serie von Zwischenfällen hat Japans Marinechef den Hut gekostet: Verteidigungsminister Ishiba entließ Eiji Yoshikawa.

Der japanische Verteidigungsminister Shigeru Ishiba hat nach einer Serie von Zwischenfällen bei der Marine Dutzende von Amtsträgern einschließlich sich selbst bestraft. Marinechef Eiji Yoshikawa wurde am Freitag seines Postens enthoben und durch Admiral Keiji Akahoshi ersetzt, wie das Ministerium bekanntgab. Wegen einer kürzlichen Kollision eines Zerstörers mit einem Fischerboot sowie eines 2007 aufgeflogenen Skandals um herausgesickerte vertrauliche Daten zum Aegis-Radarsystem und einem Brand auf einem Zerstörer war Ishibas Ministerium unter einen starken öffentlichen Druck geraten.

Geld für den Staat
Wie der Minister weiter bekanntgab, zahlen er, einer seiner Stellvertreter sowie zwei parlamentarische Staatssekretäre einen Teil ihres Gehaltes an den Staat zurück. Mit den Disziplinarmaßnahmen gegen rund 90 Personen im Zuge angeordneter Reformen hofft Ishiba, das Vertrauen der Öffentlichkeit in das Verteidigungsministerium wiederherzustellen. Bei dem Zusammenstoß eines Aegis-Zerstörers mit einem Fischerboot war letzteres in zwei Teile gerissen worden, obwohl die Besatzung des Kriegsschiffes das Boot bereits mehrere Minuten zuvor gesichtet haben soll. Von den beiden Fischern fehlt jede Spur.

Der Marine wurde vorgeworfen, über den Vorfall zu spät und nur unzureichend informiert zu haben. Das Unglück hatte scharfe Kritik ausgelöst. Rücktrittsforderungen der Opposition wies Ishiba zurück.

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