Misshandlung

Jetzt klagt der Schuhwerfer die Behörden

Teilen

Er trug ein blaues Auge davon, verlor einen Zahn, hat Blutergüsse: Der Journalist, der Bush mit einem Schuh bewarf, wurde im Irak offenbar misshandelt. Jetzt klagt er.

Der als Schuhwerfer bekannt gewordene irakische Journalist Montasser al-Saidi hat Sicherheitsbeamte der Regierung in Bagdad wegen Körperverletzung verklagt. Die Männer arbeiteten für den Sicherheitsdienst des Pressezentrums der irakischen Regierung und hätten den Fernsehjournalisten nach seiner Festnahme geschlagen und brutal behandelt, sagte Saidis Anwalt Dhija al-Saadi am Sonntag.

Spielen Sie hier: "Wirf den Schuh"

Zahn fehlt, Auge blau, Blutergüsse
Dem 29-Jährigen fehle ein Zahn, sein linkes Auge sei blutunterlaufen und er habe mehrere Blutergüsse. Die Spuren der Misshandlungen werden seinen Angaben zufolge durch zwei medizinische Gutachten bestätigt.

Saidis Bruder hatte die Sicherheitskräfte zuvor beschuldigt, dem Journalisten einen Arm und mehrere Rippen gebrochen zu haben. Saidi hatte vor einer Woche bei einer Pressekonferenz in Bagdad seine Schuhe in Richtung von US-Präsident George W. Bush geschleudert und gerufen: "Dies ist dein Abschiedskuss, du Hund!" Der 29-Jährige wurde daraufhin festgenommen.

Der Prozess startet noch am 31.12. Ihm drohen wegen der "Aggression gegen einen ausländischen Staatschef" gemäß irakischem Strafrecht zwischen fünf und 15 Jahre Gefängnis. Mitschnitte der Szene sorgten international für Furore.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.

Der Journalist wird seit seiner Aktion als Held gefeiert.

Viele Menschen protestieren nun im Irak.

Kinder spielen in Baghdad mit den Schuhen des berühmten Journalisten.

Andererseits fordern sie die Freilassung ihres neuen Volkshelden, der seit dem Schuh-Wurf während einer Pressekonferenz in Haft ist.

Einerseits velangt die Bevölkerung den Truppenabzug der Amerikaner aus dem Irak.

Weltweit Gesprächsthema Nummer 1: Nicht nur in den arabischen Ländern hat das Schuh-Attentat für Aufregung gesorgt.