Konflikt in Pakistan

Kaschmir wird zur Krisen-Region

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Die Gewalt in Pakistan greift auf die Region Kaschmir über. Selbstmordanschläge und Attentate heizen die Stimmung auf.

Bei einem Bombenattentat im pakistanischen Teil Kaschmirs sind am Freitag zwei Soldaten getötet worden. Der erste Selbstmordanschlag in der Region nährte die Sorge, islamische Extremisten könnten ihren Kampf auf Kaschmir ausweiten und so versuchen, die Armee von der Jagd auf Taliban-Chef Baitullah Mehsud in Süd-Waziristan abzulenken. In den vergangenen Wochen haben Extremisten aus Rache für den Vormarsch des Militärs im Nordwesten eine ganze Reihe von Anschlägen in Pakistan verübt. Kaschmir war bislang verschont geblieben.

Soldaten getötet
"Der Attentäter hat sich selbst in der Nähe eines Militärfahrzeugs in die Luft gesprengt", sagte ein Armeesprecher zu dem Attentat in Muzaffarabad, der Hauptstadt des pakistanischen Teils von Kaschmir. Zwei Soldaten seien getötet, drei verletzt worden.

In der Provinz Nord-Waziristan wurden bei einem Bombenanschlag auf einen Militärkonvoi drei Menschen getötet und drei verletzt. Wenige Stunden später detonierte nach Militärangaben ein zweiter Sprengsatz in der Nähe des Konvois. Vier Soldaten seien verletzt worden. Die Region an der Grenze zu Afghanistan ist eine Hochburg islamischer Extremisten.

1600 Extremisten
Das Militär hat in seiner Offensive im Swat-Tal rund 1600 Extremisten getötet. Die Armee ist dabei, das Gebiet zu sichern, um dann ihre ganze Aufmerksamkeit auf Süd-Waziristan zu lenken. Mehr als zwei Millionen Zivilisten sind dort vor den Kämpfen geflohen.

Die US-Regierung bemüht sich um Entspannung zwischen ihrem Verbündeten Pakistan und Indien, die beide über Atombomben verfügen. Wäre deren Konflikt um Kaschmir beigelegt, könnte sich Pakistan auf den Kampf gegen Extremisten in seinem Grenzgebiet zu Afghanistan konzentrieren.

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