Zweite Runde

Keine Annäherung bei Nahost-Friedensgesprächen

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Die Verhandlungen wurden als sehr schwierig bezeichnet. Hauptproblem ist die Weigerung Israels, den Siedlungsbau einzustellen.

Die zweite Runde israelisch-palästinensischer Friedensverhandlungen seit der Nahost-Konferenz von Annapolis ist am Heiligen Abend ohne Annäherung zu Ende gegangen. Der palästinensische Unterhändler Saeb Erekat bezeichnete die Gespräche am Montag als "sehr schwierig". Als Grund führte er Israels Weigerung an, sämtlichen Siedlungsbau wie in der "Road Map" des internationalen Nahost-Quartetts gefordert zu beenden. Ohne diesen Schritt werde es jedoch keine Gespräche über die zentralen Streitpunkte geben.

Israel will 740 neue Häuser bauen

"Das ist illegal", sagte Erekat seinen israelischen Gesprächspartnern nach eigenen Angaben. Israel hatte am Vorabend der Verhandlungen Pläne bekanntgegeben, in den umstrittenen Siedlung Har Homa (arabisch Abu Ghneim) und Maale Adumim bei Jerusalem kommendes Jahr insgesamt 740 neue Häuser zu bauen.

Krieg oder Frieden

"Sie müssen sich zwischen dem Weg von Frieden und Verhandlungen oder dem Weg von Siedlungen entscheiden", sagte der palästinensische Chef-Unterhändler Ahmed Kurie der israelischen Außenministerin Zipi Liwni nach Angaben Erekats. Liwnis Sprecherin wiederum forderte die Palästinenser auf, ihre eigenen Verpflichtungen gemäß der "Road Map" einzuhalten und militante Gruppen in die Schranken zu weisen.

Verhandlungen von Annapolis fortgesetzt

Vor den Verhandlungen hatten israelische Regierungsmitglieder über eine Lockerung der Kriterien zur Freilassung palästinensischer Häftlinge beraten, waren nach Angaben aus Regierungskreisen aber zu keinem Beschluss gekommen. Die ersten offiziellen Friedensverhandlungen seit sieben Jahren zwischen den Konfliktparteien im Nahen Osten hatten am 12. Dezember in der Folge der von den USA initiierten Konferenz von Annapolis begonnen.
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