Westafrika

Keine Militärintervention in Cote d'Ivoire

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Die regionale Staatengemeinschaft ECOWAS will weiter vermitteln.

Die westafrikanische Staatengemeinschaft ECOWAS will vorerst nicht militärisch in Cote d'Ivoire (Elfenbeinküste) eingreifen. Eine Militärintervention sei derzeit vom Tisch, sagte am Mittwoch ein Vertreter des kapverdischen Außenministeriums in Praia der Nachrichtenagentur AFP. Vielmehr gehe es jetzt darum, in dem westafrikanischen Staat zu vermitteln und einen Dialog zwischen den rivalisierenden Lagern in Gang zu bringen. "Wir sprechen derzeit nicht von einer Militärintervention der ECOWAS."

Zweitätiges Treffen der Armeechefs
Die Armeechefs der ECOWAS waren am Dienstag in der nigerianischen Hauptstadt Abuja zu einem zweitägigen Treffen zusammengekommen. Dabei ging es nach Angaben aus Teilnehmerkreisen um die Planung einer möglichen Intervention in der Elfenbeinküste. Unter anderem würden logistische Fragen eines möglichen Einsatzes besprochen, hatte es geheißen.

Gbagbo soll zurücktreten
Die 15 Länder umfassende ECOWAS will, dass der abgewählte ivorische Präsident Laurent Gbagbo von seinem Amt zurücktritt. Ein Vermittlungsversuch einer ECOWAS-Delegation in Cote d'Ivoire zu einer friedlichen Beilegung des Machtkampfes zwischen Gbagbo und dem international als Wahlsieger und neuer Staatschef anerkannten Alassane Ouattara war am Dienstag vorerst gescheitert. Der Delegation gehörten die Staatschefs von Sierra Leone, Benin und Kap Verde an.

Die ECOWAS hat mit ihrer Friedenstruppe ECOMOG bereits mehrere Militärinterventionen in verschiedenen Konfliktherden der Region koordiniert. Sie hat Gbagbo mit der Anwendung "legitimer Gewalt" gedroht, falls er nicht abtritt. Der Sicherheitsexperte Peter Pham vom nationalen Komitee für amerikanische Außenpolitik in New York hat allerdings bezweifelt, dass die ECOWAS in der Lage ist, Gbagbo tatsächlich zu stürzen. "Keines des ECOWAS-Länder verfügt über Spezialkräfte, die die Führung des Regimes absetzen könnten", sagte Pham.

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