Berlin

Krawalle bei Walpurgisnachtfeiern

Teilen

Die Randalierer bewarfen Polizisten und Fahrzeuge mit Flaschen und Steinen. Rund um den 1. Mai kommt es immer wieder zu Ausschreitungen in der deutschen Bundeshauptstadt.

Erneut haben Krawalle die Walpurgisnachtfeiern in Berlin überschattet. Randalierer bewarfen die Polizei in der Nacht auf Freitag mehrere Stunden lang mit Flaschen und Steinen, zündeten Mülltonnen an und brannten Feuerwerkskörper ab. Bei den Ausschreitungen wurden nach Polizeiangaben 29 Beamte zumeist leicht verletzt. Dutzende Randalierer wurden vorläufig festgenommen. Auslöser war eine Spontandemonstration nach einem Straßenfest im Stadtteil Friedrichshain.

Kundgebungen am 1. Mai
Auch für den Tag der Arbeit wurde während und nach den Demonstrationen in der deutschen Hauptstadt mit Ausschreitungen gerechnet. Am Vormittag wollte die NPD eine Kundgebung abhalten, zu der sich bereits zahlreiche Gegendemonstranten angesagt haben. Zündstoff bot auch die "Mayday-Parade" am Nachmittag, weil die geplante Route durch die Friedrichstraße im Bezirk Mitte vom Gericht verboten wurde. Am Abend sollte dann in Kreuzberg die traditionelle "Revolutionäre 1. Mai"-Demonstration starten, deren Veranstalter sich ausdrücklich nicht von Gewalt distanziert haben.

Autos mit Flaschen und Steinen beworfen
Die genaue Zahl der Festgenommenen nach den Walpurgisnachtfeiern konnte der Sprecher noch nicht beziffern. Bei den Ausschreitungen während der Spontandemonstration wurde unter anderem eine Straßenbahnhaltestelle zerstört. Zahlreiche vorbeifahrende Autos wurden mit Flaschen und Steinen beworfen. Trotzdem sprach der Polizeisprecher von einer "im Vergleich zu früheren Jahren weitgehend friedlichen Nacht mit kleineren Zwischenfällen".

2.000 Beamte im Einsatz
Im Einsatz waren den Angaben zufolge in der Nacht auf Freitag 2.000 Beamte. Insgesamt sollten bei den Feiern zur Walpurgisnacht und dem 1. Mai mehr als 5.000 Polizisten aus ganz Deutschland Dienst leisten.

An den großen Walpurgisnachtfeiern in Berlin nahmen nach Schätzung der Polizei knapp 6.000 Menschen teil. Im Gegensatz zur Veranstaltung in Friedrichshain verliefen die Feiern im Mauerpark im Stadtteil Prenzlauer Berg und im Kreuzberger Victoriapark nach Polizeiangaben friedlich.

Ausschreitungen auch in Hamburg
Im Hamburger Schanzenviertel warfen Randalierer die Scheibe eines Bankinstitutes ein und zündeten mehrere Mülltonnen an. Gewaltbereite Jugendliche hätten außerdem Flaschen auf Polizisten geworfen, teilte das Lagenzentrum mit. Drei Beamte seien bei den Angriffen leicht verletzt worden, ein Zivilpolizist erlitt eine Platzwunde am Hinterkopf. Nach Mitternacht räumten rund 300 Polizisten kurzfristig die Schanzenstraße. Dabei wurde auch ein Wasserwerfer in Stellung gebracht, der aber letztlich nicht zum Einsatz kam.

Immer wieder Gewaltausbrüche rund um Feiertag
Seit 1987 kommt es in der deutschen Hauptstadt rund um die Feierlichkeiten zum 1. Mai regelmäßig zu Gewaltausbrüchen. Wegen der Wirtschaftskrise hatten die Polizeigewerkschaften und diverse Politiker diesmal vor einer besonderen Gewalteskalation und einem "Polizei-Notstand" gewarnt.

Die Anhänger der militanten linken Szene in Berlin haben die Polizei bereits seit Wochen in Atem gehalten. In sogenannten Blitzaktionen errichteten sie Straßenbarrikaden und warfen Brandsätze auf Baustellen von Luxusappartements. Nahezu jede Nacht brannten Autos.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.

Bei der Pariser Kundgebung wurde auch die Ex-Präsidentschaftskandidatin Segolene Royal gesichtet.

In Deutschland gingen die Gewerkschaften für den Kampf gegen die Krise auf die Straße.

In Moskau kam es traditionell zu Kundgebungen der Kommunisten.

Der Tag wurde in Moskau aber auch von Neonazis für eine Kundgebung missbraucht.

Ein Aufmarsch in Madrid

Ein Marsch von Vermummten in Marseille

In Istanbul kam es zu schweren Ausschreitungen.

Zahlreiche Menschen wurden verhaftet

In der Ukraine gingen linke Gruppierungen auf die Straße

Deutschlands Rechts-Partei NPD versammelt an diesem Tag ebenfalls ihre Anhänger

Friedlich ging es auf jeden Fall auf der Zugspitze zu - dort wurde traditionell ein Maibaum aufgestellt.