Satelliten-Abschuss?

Lage um Nordkorea verschärft sich

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Nach den USA fordert auch Russland von Nordkorea, auf den geplanten Satellitenstart zu verzichten. Es beseht der Vorwurf, dass Nordkorea in Wirklichkeit eine Langstreckenrakete abschießen will.

Russland hat nach den USA jetzt ebenfalls Nordkorea zum Verzicht auf den geplanten Satellitenstart Anfang April aufgefordert. "Die Lage ist gespannt und es wäre besser, auf den Start zu verzichten", sagte der russische Vize-Außenminister Alexej Borodawkin laut der Nachrichtenagentur Interfax am Freitag. Es sei unnütz, die Spannungen weiter zu verschärfen.

Die US-Regierung hatte Nordkorea zuvor aufgerufen, auf seinen für Anfang April geplanten Raketenstart zu verzichten. Ein solcher Schritt wäre eine Provokation und würde gegen UN-Resolutionen verstoßen, sagte der Sprecher des Weißen Hauses, Robert Gibbs, am Donnerstag.

Nordkorea hat für den Zeitraum vom 4. bis zum 8. April offiziell einen Satellitenstart angekündigt. Die USA und andere Länder werfen dem stalinistisch regierten Land vor, unter dem Deckmantel des Satellitenprogramms eine Langstreckenrakete testen zu wollen. Washington hatte am Donnerstag Kriegsschiffe in die Gewässer vor Japan verlegt und mit der Anrufung des UN-Sicherheitsrats gedroht. Die Regierung in Tokio erteilte am Freitag im Voraus einen Abschussbefehl, sollte eine nordkoreanische Rakete oder Teile davon auf Japan zu stürzen drohen.

Die Rakete Taepodong-2 kann theoretisch US-Gebiet erreichen. Die USA haben ebenso wie die restlichen Teilnehmer der Sechs-Nationen-Gespräche in den vergangenen Wochen versucht, Pjöngjang von dem geplanten Start abzubringen. Die USA, Südkorea, Japan, Russland und China verhandeln mit Nordkorea über eine atomare Abrüstung im Tausch gegen Wirtschaftshilfen und Sicherheitsgarantien.

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