Front National

Le Pen deutet Rückzugsabsichten an

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Der Chef von Frankreichs rechtsextremer Partei will die Führung abgeben.

Der Chef der rechtsextremen französischen Partei Front National (FN), Jean-Marie Le Pen, will die FN-Führung 2010 oder 2011 abgeben und "wahrscheinlich" nicht bei der Präsidentenwahl 2012 kandidieren. "Ich glaube, es ist vernünftig, das Ruder an die Jungen abzugeben und zu erlauben, dass der Front National fortbesteht", sagte der 81-Jährige am Dienstag im Fernsehsender "France 2" und fügte hinzu: "Ich bin nicht unsterblich."

Fünf Mal im Rennen
Le Pen hatte sich bereits 1974, 1988, 1995, 2002 und 2007 am Rennen um den Elysee-Palast beteiligt. 2002 schaffte er es überraschend in die zweite Runde, in der er allerdings haushoch dem konservativen Amtsinhaber Jacques Chirac (UMP) unterlag. Danach befragt, ob er ein weiteres Mal bei der Präsidentenwahl antreten werde, erwiderte Le Pen: "Es ist wahrscheinlich, dass ich es nicht tun werde."

Tochter als mögliche Nachfolgerin
Was den Namen seines Nachfolgers an der FN-Spitze anlangt, so soll dieser von der Basis in einem Parteitag beschlossen werden, meinte der Gründungspräsident der Bewegung. Als mögliche Nachfolger nannte er seine Tochter Marine Le Pen, gegenwärtig Vizepräsidentin der Partei, sowie seinen langjährigen Mitstreiter Bruno Gollnisch. Le Pen kündigte weiter an, dass er bei den Regionalwahlen vom kommenden Frühjahr "auf Anfrage meiner Freunde und der lokalen Parteifunktionäre" als Listenführer in der Region Provence-Alpes-Cote d'Azur (PACA) antreten werde.

Partei finanziell angeschlagen
Der "Front National" befindet sich seit den Parlamentswahlen von 2007 in einer tiefen finanziellen Krise, Le Pen sah sich daher gezwungen, den Parteisitz in Saint-Cloud bei Paris zu verkaufen und in kleinere Räumlichkeiten nach Nanterre am nördlichen Stadtrand auszuweichen. Bei der Europawahl im vergangenen Juni brachte es die FN nur auf 6,5 Prozent der Stimmen.

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