Nach Bayern-Wahl

Machtkampf in der CSU um Beckstein-Nachfolge

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Bayerns Ministerpräsident Beckstein ist zurückgetreten, mehrere Kandidaten wollen seine Nachfolge antreten.

Drei Tage nach der Wahl-Schlappe für die CSU bei der Landtagswahl in Bayern ist auch Ministerpräsident Günther Beckstein gestürzt worden. Am Tag zuvor hatte bereits CSU-Chef Erwin Huber seinen Rücktritt ankündigen müssen. Beckstein erklärte nach einer Sitzung der CSU-Landtagsfraktion am Mittwoch in München, dass er bei der Wahl des neuen Ministerpräsidenten Ende des Monats nicht mehr kandidieren werde. Er war ein Jahr lang im Amt.

Mehrere Kandidaten für Beckstein-Nachfolge
Der Rückzug von Ministerpräsident Günther Beckstein hat einen beispiellosen Machtkampf in der CSU ausgelöst. Nachdem Seehofer sein Interesse an dem Amt signalisiert hatte, warfen am Mittwoch gleich drei Landespolitiker ihren Hut in den Ring: Innenminister Joachim Herrmann, Fraktionschef Georg Schmid sowie Wissenschafts- und Kunstminister Thomas Goppel. Seehofer soll nur zum Zuge kommen, wenn sich die Landtagsfraktion bis nächsten Mittwoch nicht auf einen Kandidaten geeinigt hat.

Schmerzilche Wahl-Niederlage für CSU
"Das Vertrauen der Wähler war leider deutlich niedriger, als ich erhofft habe", sagte Beckstein. Nach der schmerzlichen Wahlniederlage spüre er zudem, dass der Rückhalt in der Partei nicht groß genug sei. Es müssten nun richtige Weichenstellungen getroffen werden. Dabei seien alle in der CSU gefordert. Zu einem möglichen Nachfolger äußerte sich Beckstein nicht.

Er werde in der neuen Legislaturperiode als Ministerpräsident nicht mehr antreten. "Für meine Partei kommt es jetzt darauf an, die richtigen inhaltlichen und personellen Weichenstellungen zu treffen", sagte Beckstein. Da seien allesamt gefordert, jeder müsse seinen Beitrag zur Geschlossenheit der CSU leisten.

Die CSU war bei der Landtagswahl um 17,3 Punkte auf 43,4 Prozent abgestürzt. Damit braucht sie nach mehr als 40 Jahren Alleinregierung künftig einen Koalitionspartner. Als wahrscheinlichster Partner gilt die FDP. Der Ministerpräsident muss laut Verfassung spätestens am 27. Oktober im Landtag gewählt werden. Beckstein hatte vor seinem Rücktritt angekündigt, noch in dieser Woche Sondierungsgespräche mit der FDP und den Freien Wählern zu führen.

Schlagersängerin Claudia Jung zieht in bayrischen Landtag ein
Schlagerstar Claudia Jung zieht als Abgeordnete der Freien Wähler in den bayerischen Landtag ein. Dies teilte ihre Plattenfirma Universal Music Entertainment am Mittwoch in Berlin mit. Die Sängerin, die seit Jahren mit Mann und Tochter auf einem Bauernhof in der Nähe von München wohnt, holte die drittmeisten Stimmen der Freie-Wähler-Listenkandidaten in Oberbayern und sicherte sich damit ein Landtagsmandat. Auch in ihrem Stimmkreis Pfaffenhofen an der Ilm/Schrobenhausen erzielte sie mit 19,4 Prozent der Erststimmen einen Achtungserfolg.

Außerdem erscheint demnächst das neue Album "Hemmungslos Liebe" von Claudia Jung, die bereits mehrere "Echos", "Goldene Stimmgabeln", "Goldene Schallplatten" und andere Preise gewonnen hat.

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Der bayerische Ministerpräsiden vor der CSU-Sitzung. Mit gesenktem Haupt betritt er die Parteizentrale.

Hastig telefonierend versucht er den Journalisten zu entkommen.

Als er den Stimmzettel am Sonntag abgab, ahnte er noch nicht das Wahl-Debakel für die CSU.

Am 20. September war er bei der Eröffnung der Wiesn noch als bayerischer Ministerpräsident dabei.

Bei dem Trachtenumzug ließ er sich auch noch feiern.

Die CSU hat erstmals die Absolute verloren. Als Konsequenz wirft nach Parteichef Huber auch Beckstein das Handtuch. Nachfolger soll Horst Seehofer werden.