Deponien streiken

Neapel erstickt kurz vor Weihnachten im Müll

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Die wichtigste Deponien sind wegen Streiks geschlossen. Nun häufen sich 3.000 Tonnen Abfall.

Wenige Tage vor Weihnachten erstickt Neapel erneut im Müll. Mehr als 3.000 Tonnen unbeseitigter Abfälle stapelten sich am Samstag allein in der Stadt, in der gesamten Provinz kamen tausende weitere Tonnen hinzu. Seit Tagen sind die wichtigsten Deponien in der Region wegen eines Arbeitskampfes geschlossen. Am Samstag nahm nur eine der weniger wichtigen Abfallbeseitigungsanlagen nach zweitägiger Schließung ihren Betrieb wieder auf. Die Feuerwehr musste in der Nacht mehrmals ausrücken, um brennende Müllberge zu löschen, die von den Anwohnern kurzerhand selbst angezündet worden waren.

Mai 2007: 15.000 Tonnen Müll blieben unbeseitigt
Im Mai hatte der Abfall in der Region um Neapel wegen einer Reihe geschlossener Deponien rund drei Wochen lang nicht mehr entsorgt werden können. Nach Schätzungen der Behörden hatten sich damals mehr als 15.000 Tonnen wilder Müll angehäuft, davon allein 3.000 Tonnen in Neapel. Mitverantwortlich an der Krise waren neben schlecht wirtschaftenden oder überlasteten Recycle-Zentren die von Gerichten angeordnete Schließung mehrerer Deponien, weil sie von der Mafia kontrolliert wurden.

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