Wüste Attacke

Nordkorea beschimpft Südkoreas Präsidenten

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Nordkoreanische Medien bezeichnen Lee Myung-bak als "Kriecher". Ihm wird seine US-freundliche Politik zum Vorwurf gemacht.

In den staatlich kontrollierten nordkoreanischen Medien ist der der südkoreanische Präsident Lee Myung-bak am Dienstag wüst beschimpft und vor "katastrophalen" Folgen seiner Politik gewarnt worden. Präsident Lee sei ein "Verräter" und "Kriecher" vor den USA, hieß es am Dienstag in einem Kommentar der Zeitung "Rodong Shinmun". Auch unterstellte das Blatt Lee, eine Anti-Nordkorea- Politik zu verfolgen. Es war das erste Mal seit dem Wahlsieg Lees im Dezember, dass die Medien des kommunistischen Nordkorea den konservativen Präsidenten so scharf angegriffen.

Lee sollte nicht die bisherige "Geduld und das Schweigen" Nordkoreas falsch einschätzen, hieß es. "Die Regierung Lees wird für die unwiderruflichen katastrophalen Konsequenzen zur Verantwortung gezogen werden, die dem Einfrieren der innerkoreanischen Beziehungen folgen", hieß es.

Beziehungen kühlen sich wieder ab
Seit dem Antritt der neuen Regierung in Seoul haben sich die Beziehungen zwischen Nord- und Südkorea abgekühlt. Lee will unter anderem den Ausbau der wirtschaftlichen Zusammenarbeit vom Abbau des umstrittenen nordkoreanischen Atomprogramms abhängig machen.

Das Regime in Pjöngjang hatte Seoul zuletzt beschuldigt, einen militärischen Erstschlag zu planen. Zugleich drohte das Land damit, den Dialog zu stoppen und mit einem eigenen Präventivschlag Südkorea "in Asche zu legen". Zuvor hatte Nordkorea mehrere südkoreanische Beamte aus dem gemeinsamen Industriepark in der nordkoreanischen Grenzstadt Kaesong ausgewiesen. Das Land drohte zudem, die Stilllegung seiner Atomanlagen zu verlangsamen, nachdem die USA und Südkorea erneut Pjöngjang aufgerufen hatten, die Zusagen zur Offenlegung seines Atomprogramms zu erfüllen.

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