Spekulationen

Nordkorea will Langstreckenrakete testen

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Anlässlich des 67. Geburtstags von Staatschef Kim Jong-il hat Nordkorea Spekulationen über den Test einer Langstreckenrakete angeheizt.

"Feindliche Mächte" würden Gerüchte über einen bevorstehenden Test der Rakete Taepodong-2 streuen, schrieb die staatliche Nachrichtenagentur KCNA am Montag. Dies sei ein "bösartiger Trick", um den Ausbau der militärischen Möglichkeiten Nordkoreas zur Selbstverteidigung und seine wissenschaftliche Forschung zu friedlichen Zwecken zu behindern.

Zugleich betonte das Staatsmedium jedoch, die Fortentwicklung der Weltraumtechnik sei das "unabhängige Recht" Nordkoreas. Pjöngjang hatte 1998 den Test einer Taepodong-1-Rakete als Abschuss eines Satelliten ausgegeben. Was in Nordkorea getestet werde, werde zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben, schrieb KCNA.

Provokation
Fachleute werteten die Aussagen als Hinweis auf einen bevorstehenden Test der Taepodong-2-Rakete, die mit einer Reichweite von 6.700 Kilometern theoretisch den US-Bundesstaat Alaska erreichen könnte. Nach Angaben der südkoreanischen Regierung hatte Nordkorea im Jänner mit den Vorbereitungen begonnen.

KCNA wies die Einschätzung von Experten zurück, Nordkorea wolle sich mit Provokationen die Aufmerksamkeit der neuen US-Regierung von Barack Obama sichern. Das Land sei nicht darauf angewiesen, "die Aufmerksamkeit von irgendjemandem auf sich zu ziehen".

Clinton warnt
Gespräche über das nordkoreanische Atomprogramm standen auf dem Programm der Asien-Reise von US-Außenministerin Hillary Clinton. Sie werde die Regierung in Pjöngjang an ihre Zusagen erinnern, ihr Atomprogramm im Gegenzug für internationale Hilfe und politische Zugeständnisse aufzugeben, sagte Clinton am Wochenende vor Beginn der mehrtägigen Tour nach Japan, Indonesien, Südkorea und China. Sie warnte Nordkorea vor "provozierenden" Aktionen.

Geburtstagsfeier in Pjöngjang
Unterdessen wurde in Nordkorea der Geburtstag von Kim pompös gefeiert. Straßenzüge und Brücken in Pjöngjang waren mit der nach ihm benannten Nationalblume Kimjongilia geschmückt. Zu Ehren des seit 1994 regierenden Staatschefs fanden zahlreiche Veranstaltungen statt, darunter eine große Vorführung von Synchronschwimmern.

Kim selbst ist seit Monaten von der Bildfläche verschwunden. Er soll im August einen Schlaganfall erlitten haben.

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