Unruhiger Kaukasus

OSZE-Konvoi in Südossetien unter Beschuss

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Eine unbewaffnete Patrouille der OSZE ist in Südossetien unter Beschuss geraten. Ein Geländewagen wurde von Kugeln durchsiebt.

In der sogenannten Pufferzone, die an das von Georgien abtrünnige Gebiet Südossetien grenzt, ist am Mittwoch nach Medienberichten eine unbewaffnete OSZE-Patrouille beschossen worden. Der georgische Fernsehsender Rustawi-2 zeigte einen offensichtlich von mehreren Schüssen durchlöcherten Geländewagen der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE). Eine OSZE-Sprecherin habe den Beschuss bei der Stadt Gori bestätigt, bei dem niemand verletzt worden sei. Die Behörden in Südossetien sprachen dagegen von einer "Provokation" der georgischen Seite.

Ende November hatte ein angeblicher Beschuss der Präsidenten Georgiens und Polens, Michail Saakaschwili und Lech Kaczynski, im Konfliktgebiet international für Aufregung gesorgt. Dabei blieb bis zuletzt unklar, wer die Schüsse abgegeben haben soll. Während die beiden Präsidenten in Südossetien stationierte russische Soldaten dafür verantwortlich machten, soll der polnische Inlandsgeheimdienst nach Warschauer Medienberichten eine "Inszenierung der Georgier" ermittelt haben.

Auch nach dem Ende des Fünf-Tage-Krieges Anfang August im Südkaukasus kommt es an der Grenze zu den abtrünnigen Gebieten Abchasien und Südossetien immer wieder zu Explosionen und Schießereien. In der an Südossetien grenzenden Pufferzone sind auch mehr als 200 EU-Beobachter im Einsatz, die dort unter Leitung des deutschen Diplomaten Hansjörg Haber für Sicherheit sorgen sollen. Verhandlungen mit Russland über ein neues Mandat der OSZE-Militärbeobachtermission für Georgien waren in der Vorwoche gescheitert.

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